Titel: Grammatik im Großwörterbuch des Ungarischen
Personen:Gerstner, Károly
Jahr: 2012
Typ: Aufsatz
Verlag: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
In: s. ed. (Hg.): Proceedings zum Workshop "Künftige Standards wissenschaftlicher Lexikographie", 25.-27. März 2012, Berlin
Untersuchte Sprachen: Ungarisch*Hungarian
Schlagwörter: einsprachige Lexikografie*monolingual lexicography
Etymologie im Wörterbuch*etymology in dictionaries
Grammatik im Wörterbuch*grammar in dictionaries
historische Lexikografie*historical lexicography
korpusbasierte Lexikografie*corpus-based lexicography
Medium: Online
URI: https://edoc.bbaw.de/frontdoor/index/index/searchtype/collection/id/16244/rows/10/start/10/docId/2080
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Abstract: Das Großwörterbuch des Ungarischen (GWU) ist grundsätzlich ein Bedeutungswörterbuch, das auch eine historische Dimension hat. Einerseits sind im Wörterbuch auch zahlreiche Stichwörter zu finden, die im Sprachgebrauch der früheren Jahrzehnte der bearbeiteten Periode (von 1772 bis zunächst 2000) wichtig gewesen sind. Andererseits kann die Bedeutungsstruktur vieler auch heute gebrauchter Wörter um Bedeutungen ergänzt werden, die nur aufgrund älterer Textstellen des Corpus erschlossen werden können. Diese Veränderungen im lexikalischen Bestand und in der Wortsemantik weisen natürlich auch auf aussersprachliche Umstände hin, aber auch auf das Verhältnis zwischen Innovation und Entlehnung als Möglichkeiten zur Erweiterung des Wortschatzes. Die lexikologische Markierung, d. h. die Bezeichnung der sprachlichen Verwendungsmöglichkeiten (Stile) und Fachbezogenheit der einzelnen Wörter (Bedeutungen) in einem historisch geprägten Bedeutungswörterbuch ist oft recht problematisch. Dem Lexikographen fehlt nämlich die persönliche Erfahrung des Sprachgebrauches einer früheren Synchronie, so ist er gezwungen, mit einer "zusätzlichen, erweiterten" Kompetenz diese wichtigen Züge der behandelten Lexeme zu beschreiben. Anführungen zu unterschiedlichen grammatischen Merkmalen der Stichwörter können einem Wörterbuch nicht fehlen. Die Art und der Umfang dieser Verweise können die richtige Einschätzung der Verwendungsmöglichkeiten eines Wortes auch für ältere Perioden ziemlich gut fördern. Darüber hinaus können mit Hilfe der Wörterbuchgrammatik ggf. auch Veränderungen im grammatischen System dargestellt werden.