Abstract: |
Im Folgenden wird anhand zweier Typen von Phrasemen, der Idiome und Phraseoschablonen, aufgezeigt, wie komplex das Verhältnis zwischen ihrer Form und ihren Funktionen ist. Auf der Basis der Konstruktionsgrammatik (CxG) vor allem Goldbergs und Crofts sowie der Fillmoreschen semantics of understanding und anhand von Korpusbeispielen werden diejenigen Typen von Merkmalen herausgearbeitet, die grundsätzlich jedes Phrasem charakterisieren. Die zweisprachige Lexikographie Französisch/Deutsch, zu der hier auch Internetplattformen wie BA.BLA, LINGUEE, DAFLES, PONS.eu und LEO gezählt werden, kann diesen Beschreibungsanforderungen nur in sehr eingeschränktem Maße gerecht werden. Mit dem theoretischen Fundament einer verstehensrelevanten Semantik (nach Busse, basierend auf Fillmore) und der Konstruktionsgrammatik lässt sich ein digitales lexikographisches Format erstellen (PhraseoFrame), das Phraseme in ganzheitlicher Hinsicht beschreibt. Dies wird anhand des Idioms chercher midi â quatorze heures illustriert. Abschließend wird darüber reflektiert, die Konzeption des PhraseoFrame mit den lexikalischen Funktionen der Sens-Texte-Theorie Mel'čuks (besser bekannt unter dem Etikett Lexicologie explicative et combinatoire) in Verbindung zu bringen. |