Wörterbuch zur Verbvalenz









brennen (Lesart 7)

Strukturbeispiel

jemand brennt etwas mittels irgendetwas irgendwohin

Im Sinne von

jemand bringt mittels irgendetwas , das heiß ist, etwas irgendwohin an, von irgendwo weg oder bewirkt, dass etwas entsteht

Satzbauplan

K sub , K akk , K adv , ( K adv )

Beispiele

(1)
Mit Zigarettenglut hatten sie ihm das Wort "Verräter" auf die Hand gebrannt. (nach Zeit, 08.08.1986, S. 25)
(2)
Das Kind hatte mit einer Zigarette ein Loch in die Couch seiner Mutter gebrannt.
(3)
Die Holzgesellschaften brennen große Schneisen in die Wälder. (Mannheimer Morgen, 21.03.1998)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

K adv : Ort (direktivisch)

      auf +Akk/ in +Akk/... : Zielort

(4)
Den Kälbern musste das Brandzeichen der Ranch auf den Hals gebrannt werden.
(5)
Bügelweltmeister R. Lee brennt mit heißem Eisen Muster in alle Gewebe. (Berliner Zeitung, 10.10.1997, S. 25)

K adv : Mittel

      mit +Dat

(6)
Mit einem Instrument brennt die Künstlerin Zeile um Zeile aus einem Buch. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1993)

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden
(7)
Bei dieser aus Afrika stammenden Kunst am Körper werden Symbole mittels heißer Metallstempel auf die Haut gebrannt. (Oberösterreichische Nachrichten, 09.12.1996)
sein
(8)
Wer dieses Lied in so einem Zusammenhang einmal gesungen hat, dem ist es ins Herz gebrannt fürs ganze Leben und keine Schnulze. (Kleine Zeitung, 25.02.1997)

Bekommen-Passiv

(9)
Im Englischen heißen die Markennamen, die große Teile der Bausubstanz des Lifestyles ausmachen, klar und deutlich brand names. Kastrierte Bullen bekommen so was ins Fell gebrannt. (die tageszeitung, 21.09.1996, S. 36)

Anmerkungen

Pertinenzdativ ist möglich:

(10)
Sowohl Claire Zachanassian wie auch der Dirne Leopoldine wurden Wunden ins Fleisch gebrannt, die nie verheilten. (Züricher Tagesanzeiger, 30.09.1996, S. E3)