Wissenschaftliche Terminologie

Hier finden Sie in erster Linie - aber nicht nur - diejenigen grammatischen Fachausdrücke, die in den inhaltlichen Modulen von grammis verwendet werden. Einträge in Maximalausprägung bieten im Einzelnen:

  • eine einführende Kurzdefinition
  • ergänzende Erläuterungen in kompakter Form
  • Bestandslisten (für geschlossene Wortartenklassen wie z.B. Possessiv-Pronomen)
  • Beispiele und ausgewählte Korpusbelege
  • weiterführende Hinweise, etwa zu unterschiedlichen Verwendungsweisen
  • eine Übersicht verwandter Begriffe und Bezeichnungen sowie Übersetzungen

Der theoretische Rahmen der Wissenschaftlichen Terminologie entstammt der wissenschaftlichen Disziplin der Terminologielehre. Konzepte und Termini, die in den unterschiedlichen Modulen von grammis gebraucht werden, werden gesammelt und in Form eines Begriffssystems zueinander in Relation gesetzt. Auf Basis dieses Begriffssystems liefert die Wissenschaftliche Terminologie einen deskriptiven Überblick über das in grammis vorhandene terminologische Inventar.

Dabei wird streng unterschieden zwischen Begriff (Konzept) und Benennung (Terminus). Unter Begriff wird eine Denkeinheit verstanden, die „mittels Abstraktion aus einer Menge von Gegenständen unter Ermittlung der diesen Gegenständen (…) gemeinsamen Eigenschaften gebildet wird.“ (DIN 2342:2011-08, S. 5). Ein Terminus ist hingegen die sprachliche Bezeichnung eines fachspezifischen Begriffes, ein Fachwort also (vgl.: DIN 2342:2011-08, S. 10).

Bisweilen teilen unterschiedliche Konzepte gleichlautende Bezeichnungen, beispielsweise bezeichnet Kopf sowohl ein Konzept der Wort- als auch der Phrasenbildung. Darüber hinaus ist die Linguistik, wie vermutlich die meisten Geisteswissenschaften, geprägt von einem Pluralismus verschiedener Schulen und theoretischer Bezugsrahmen. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Perspektiven werden dieselben sprachlichen Phänomene und Zusammenhänge zum Teil unterschiedlich, bisweilen gar zueinander im Widerspruch stehend, konzeptualisiert. Die konzeptionellen Unterschiede können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein und von der Schwerpunktsetzung über den Inventarumfang bis hin zum Erfassen völlig unterschiedlicher Sachverhalte reichen.

Unser Ziel ist es, solche Perspektivenunterschiede darzustellen. Nicht zuletzt deswegen, weil wir einen Überblick über die perspektivische Vielfalt innerhalb unserer Disziplin als eine wertvolle Bereicherung für die Benutzer unserer terminologischen Ressource erachten.

Für den Fall, dass unterschiedliche Konzepte eine Benennung teilen, wird in der Rubrik Hinweis auf diesen Umstand hingewiesen. Existieren zu unterschiedlichen Konzepten mit gleichlautender Benennung in der Wissenschaftlichen Terminologie mehrere Erklärungstexte, gelangen Sie in der Lemmaliste in eine Art übergeordneten Verteiler, von dem aus Sie in die verschiedenen existierenden Einträge weiterverlinkt werden.

Bibliografische Angaben:
DIN 2342:2011-08 (2011): Begriffe der Terminologielehre. Berlin: Beuth.

Übersetzungen (entsprechend der EuroGr@mm-Kontrastsprachen) gelten grundsätzlich für die Grammatikdarstellung des Deutschen in der entsprechenden Sprache, nicht bzw. nicht unbedingt für die Grammatikdarstellung der jeweiligen Sprache.

Die fremdsprachlichen Fachausdrücke können unterschiedlichen Status in Bezug auf ihre Gebräuchlichkeit in der jeweiligen Sprache haben, ohne dass dies bei den Einträgen besonders gekennzeichnet ist:

  • Es gibt Termini, die sowohl für die Grammatikdarstellung des Deutschen, als auch für die Grammatikdarstellung der betreffenden Sprache gebräuchlich sind.
    Beispiel: Verb
  • Es gibt Termini, die nur bzw. vorwiegend für die Grammatikdarstellung des Deutschen gebräuchlich sind.
    Beispiel: Abtönungspartikel
  • Es gibt Termini, die (relativ) spezifisch für einzelne Grammatikdarstellungen sind. Die fremdsprachlichen Begriffe stellen in diesen Fällen meist Übersetzungen der deutschen Termini dar.
    Beispiel: Adjunktor
  • Es gibt Termini, die für die Grammatik des Deutschen und die Grammatik der anderen Sprache(n) unterschiedlich definiert sind. Auch wenn hier die Grammatik des Deutschen den Bezugspunkt für die fremdsprachliche Terminologie darstellt, könnte dies im Einzelfall zu Unklarheiten führen.
    Beispiel: Auch für den norwegischen Satz werden drei Stellungsfelder forfelt, midtfelt und sluttfelt unterschieden, die jedoch etwas abweichend zu den Stellungsfeldern Vorfeld, Mittelfeld und Nachfeld im Deutschen definiert sind.
  • Für einige Fachausdrücke werden mehrere Termini in einer oder mehreren der Fremdsprachen angeführt. Die Reihenfolge der fremdsprachlichen Begriffe sagt dabei nichts über ihre Gewichtung im Sinne ihrer Gebräuchlichkeit in der anderen Sprache aus.

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