Den alternativebasierten (disjunktiven) Konnektoren um oder (neben diesem entweder … oder, und/oder, bzw., resp.) liegt, wie ihre Bezeichnung schon sagt, eine Relation der Alternative zwischen den Konnekten zugrunde. Da Alternativen auch bei anderen, z. B. bei Kontrast-Relationen (vgl. die adversativen Konnektoren) und im Rahmen der "Gemeinsamen Einordnungsinstanz (GEI)" (vgl. die additiv basierten Konnektoren) generell bei koordinierenden Konnektoren eine Rolle spielen, muss dies noch im Abgrenzung zu jenen spezifiziert werden. Bei additiven wie bei adversativen oder konzessiven Konnektoren werden beide Alternativen im assertiven Default-Fall als faktisch gegeben behauptet.
Als „alternative-basiert“ werden hier demgegenüber Konnektoren bezeichnet, die zwischen zwei oder mehr Konnekten stehen, die mögliche, denkbare, "hypothetisch" präsentierte Sachverhalte bezeichnen, die von diesen Konnektoren als Alternativen zueinander präsentiert werden: diese Konnektoren signalisieren, dass die Konnektsachverhalte mögliche (potenzielle) Alternativen oder alternative Möglichkeiten zueinander sind. Die Grundbedeutung der alternativebasierten Konnektoren ist also die, dass der Sprecher mit ihnen signalisiert, dass es auf jeden Fall möglich ist, dass der Sachverhalt des internen Konnekts der Fall bzw. dessen Sprechakt gültig ist, und auch, dass der vom externen Konnekt denotierte Sachverhalt der Fall bzw. der mit diesem Konnekt übermittelte Sprechakt gültig ist. Ob dann auch beide gemeinsam der Fall sein können oder nicht; und ob es auch sein kann, dass beide Sachverhalte nicht der Fall sind oder nicht, darüber wird mit einer alternativebasierten Verknüpfung im ganz allgemeinen Fall nichts ausgesagt, ebensowenig wie über das Gelten beider Konnekt-Sprechakte oder das von keinem von beiden.
Die (zwei oder mehr) Konnekte der disjunktiven Konnektoren haben also identische Rollen: Sie denotieren mögliche Alternativen. Die disjunktive Relation ist symmetrisch.