Wörterbuch zur Verbvalenz









zusammenlegen (Lesart 1)

Strukturbeispiel

jemand legt etwas zusammen

Im Sinne von

jemand bringt etwas durch Übereinanderlegen in ein kleineres Format; zusammenfalten

Satzbauplan

K sub , K akk

Beispiele

(1)
Der Kellner nahm die Tischdecke ab und legte sie zusammen.
(2)
Der Pförtner blieb sitzen, legte die Zeitung zusammen, faltete das Papier auf die Hälfte und reichte es hinüber. (nach Johnson, S. 37)
(3)
Statt zwischen den Mahlzeiten auf einem Stuhl dahinzudämmern, erledigen die Frauen hier gewohnte Arbeiten: Sie bügeln, legen akkurat Wäsche zusammen, gießen die Beete im Garten und füttern die Hühner. (Nürnberger Nachrichten, 31.08.2002, S. 3)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden: 
(4)
Durch die niedrigeren Lohnkosten im Nachbarland lohnt sich der Transport der Wäsche zur Reinigung nach Polen. Nach der Wäsche werden die Handtücher und Kleidungsstücke von Hand zusammengelegt. (Berliner Zeitung, 30.04.2004, S. 23)
sein:   
(5)
Pullover, Hosen, T-Shirts, Handtücher, Bettwäsche und Tischdecken - alles ist fein säuberlich zusammengelegt und ordentlich in den Regalen gestapelt. (Mannheimer Morgen, 12.07.2001; Der Donnerstag gehört der Kleiderstube)

Bekommen-Passiv

(6)
Im "Hotel Mama" bekommt/kriegt der Student seine Wäsche noch von seiner Mutter gewaschen, gebügelt und ordentlich zusammengelegt.

Anmerkungen

Gelegentlich wird mit einer PräpP [ zu +Dat/ auf +Akk/...] auf das Resultat des Zusammenfaltens Bezug genommen:

(7)
Sie können ein Wackelbrett verwenden, es genügt aber auch eine Decke, die zu einer Rolle zusammengelegt wird, um Balance-Übungen auf einem oder beiden Beinen zu machen. (Niederösterreichische Nachrichten, 24.11.2010)
(8)
Eine sehr beliebte Methode der Ausbilder war auch das Ausräumen oder Umstürzen der Spinde, wenn zum Beispiel die Unterhosen und -hemden nicht genau auf 20 cm Größe zusammengelegt und säuberlich mit einer exakten Kante im Spind einsortiert waren. (Hempel, Wolfgang: Verlorene Jahre - verlorenes Glück. - Föritz, 2005, S. 22)