Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
"Sprache ist Rede". Ein Beitrag zur dynamischen Sprachauffassung Wilhelm von Humboldts
Personen
Isabella Ferron
Jahr
2009
Typ
Monographie
Verlag
Königshausen & Neumann
Ort
Würzburg
Reihe
Epistemata
Band
475
Schlagwörter
Linguistik
Theorie
Abstract
Durch seinen Vergleich des Phänomens Sprache mit einem lebendigen Organismus hat Wilhelm von Humboldt einen ebenso originellen wie diskussionswürdigen Beitrag zur wissenschaftlichen Analyse menschlicher Ausdrucksformen geleistet. In der Studie von Isabella Ferron wird die Entwicklungslinie dieser Metapher nachgezeichnet und vor dem philosophiegeschichtlichen Hintergrund erörtert. Anhand der Organismus-Metapher erarbeitet Wilhelm von Humboldt eine Definition, die eine Betrachtung der Sprache in ihrer Ganzheit ermöglicht. Die Frage nach dem Wesen wird dabei zu einer Frage nach dem Sinn der Sprache - stellen die Überlegungen sich doch als Synthese von philosophisch-transzendentaler Reflexion und sprachlich-empirischer Forschung dar. Das Bild des lebendigen Organismus erscheint Humboldt am besten dafür geeignet, den besonderen Charakter der Sprache zu verdeutlichen. Er unternimmt den Versuch, Sprache im Zusammenhang mit dem Erkenntnisprozess in all ihren Facetten zu bestimmen. Im Dialog zweier Subjekte wird sie zum Ort des Universellen; sie ist das Mittel zur Erlangung der Wahrheit, ermöglicht die Ausprägung individueller Subjektivität und ist Ausdruck des menschlichen Geistes. Die kontingenten Sprachen sind lediglich unterschiedliche Manifestationen. Die Autorin Isabella Ferron studierte Germanistik und Anglistik an den Universitäten von Venedig und Tübingen. Nach der Magisterarbeit promovierte sie an der LMU-München in Philosophie und Germanistik mit einer Arbeit über Wilhelm von Humboldts Sprachphilosophie.

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