Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Spracherwerb und neuronale Netze. Die konnektionistische Wende
Personen
Adele Gerdes
Jahr
2008
Typ
Monographie
Verlag
Tectum
Ort
Marburg
Schlagwörter
Psycholinguistik
Spracherwerb
Abstract
'Leben ist Lernen.' Das wissen wir heute. Begriffe wie 'Entwicklung', 'Konstitution', 'Konstruktion', 'Selbstorganisation' sind längst Leitmotive sowohl der wissenschaftlichen Theoriebildung als auch des Common-Sense-Menschenbildes. Entscheidende Wegstrecken zum heutigen Stand der Dinge wurden auf dem Terrain der Kognitionswissenschaften zurückgelegt ¿ auf der Suche nach einer Theorie, die der schlafwandlerischen Sicherheit des kindlichen Erstspracherwerbs überzeugend Rechnung trägt. Programmatisch war hier: die Wende von behavioristischen oder strukturalistischen Verengungen zu systemtheoretischen Modellen von Lernprozessen im Sinne von Konstruktionsprozessen. Adele Gerdes beleuchtet die entscheidende Phase dieser Wende: den Spracherwerbsdiskurs der 1980er/1990er Jahre. Sie stellt die nachhaltig einflussreichen 'Modelle des Geistes' vor: die ersten Rekonstruktionen bedeutsamer Facetten des kindlichen Erstspracherwerbs und zeichnet den entscheidenden interdisziplinären Diskurs nach. Zentrale Erkenntnis dieses Diskurses: "Spracherwerb ist als Lernprozess denk- und simulierbar, als Lernprozess im Sinne der Selbstorganisation eines dynamischen Systems." Oder, praktisch gewendet: "Kinder brauchen keine Regeln, sondern Beispiele."

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