Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Kasuserwerb in der Präpositionalphrase vom Standpunkt der Verarbeitbarkeitstheorie (Processability Theory)
Personen
Kristof Baten, Klaas Willems
Jahr
2012
Typ
Aufsatz
Periodikum
Deutsche Sprache
Zeitschrift für Theorie, Praxis und Dokumentation
ISSN
0340-9341
Seiten
221 - 239
Heft
3
Schlagwörter
Akkusativ
Dativ
Präpositionalgruppe
Spracherwerb
Abstract
Gegenstand des Beitrags ist der Zweitspracherwerb von Kasus in deutschen Präpositionalphrasen (PPn), insbesondere der Erwerb von Akkusativ und Dativ. Der Kasus gilt als idiosynkratisch in PPn mit fester Rektion, jedoch als semantisch motiviert nach Präpositionen mit Doppelrektion (sog. Wechselpräpositionen). Im Beitrag wird gezeigt, dass dieser Unterschied dafür verantwortlich ist, dass die morphologische Ausdifferenzierung zwischen Akkusativ und Dativ nach Präpositionen mit Doppelrektion später erfolgt als in PPn mit fester Rektion. Dieser Befund widerspricht der Behauptung von Turgay (2011), dass es im Hinblick auf den Kasuserwerb zwischen Präpositionen mit fester Rektion und solchen mit Doppelrektion keinen Unterschied gebe. Ein solcher Unterschied ist jedoch nachweisbar, wenn Kasus erstens definiert wird als ein sich stufenweise etablierendes System kontrastierender funktioneller Werte und nicht als eine unmittelbare Widerspiegelung des zielsprachlichen Form-Funktionssystems und wenn zweitens Erwerb nicht am Ausmaß der Beherrschung von Kasusformen, sondern im Hinblick auf ihr erstes Auftreten gemessen wird.

https://grammis.ids-mannheim.de/bdg/78321