Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Dialektologie in neuem Gewand. Zu Mikro-/Varietätenlinguistik, Sprachenvergleich und Universalgrammatik
Personen
Werner Abraham, Elisabeth Leiss
Jahr
2013
Typ
Sammelband
Verlag
Buske
Ort
Hamburg
Reihe
Linguistische Berichte: Sonderheft
Heft
19
Schlagwörter
Dialekt
Varietäten
Abstract
Der Band nimmt eindeutig Stellung zu der Frage, inwieweit Sprachvarietäten Chomskys I(nternalisierter)-Grammatik entsprechen.Diese Frage wird in den Beiträgen unter mikrolinguistischer Methodologie eindeutig bejaht. Mikrolinguistik verbindet die analytische Sprachbeschreibung der modernen flexiblen Syntax mit sozialbiologischen Erfassungs- und Verstehenskomponenten. Ziel der analytischen Beschreibung sind jene Varietäten, die durch keinen Verschriftlichungskanon mitgesteuert werden, also weitgehend nicht nur diachron ein verlässlicheres Bild der älteren und nichtverschrifteten Sprachform liefern, sondern auch jenen historischen Varietäten näher stehen, aus denen sie sich unter Ethnisierungskriterien ausgegliedert haben. Es kann in seiner methodologischen Bedeutung gar nicht hinreichend hervorgehoben werden, was diese Wende der linguistischen Forschung über die traditionelle Grammatikbeschreibung in Syn- wie Diachronie, über die traditionelle Dialektologie und über den bisher verstandenen Status der angewandten Sprachwissenschaft hinaus ausmacht – für die Gegenwart und die Zukunft dieser Fachwissenschaften. Die Aufsätze, zum Teil auf Deutsch, zum Teil auf Englisch verfasst, befassen sich mit Dialekten des Deutschen in deutschen ebenso wie außerdeutschen Ländern, dem Flämisch-Niederländischen und italienisch-romanischen Dialekten. Unter mikrolinguistischer Sicht verbinden sich somit Dialektsyntax und sprechsprachliche Varietäten und die ihnen eigenen Performanzcharakteristiken unter einer Analysemethodik, die ein realistisches Bild auf vergangene Sprachstände und deren Arealverbreitungen eröffnet und vielversprechend ist in Bezug darauf, was unserer Sprachfähigkeit universalgrammatisch zugrunde liegt.

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