Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Welchen Status hat thâr im altsächsischen und althochdeutschen Relativsatz?
Personen
Natalie Pimenova
Jahr
2013
Typ
Aufsatz
Periodikum
Zeitschrift für deutsche Philologie
Band
132
Heft
3
Schlagwörter
Historisch
Pronominaladverb
Relativsatz
Varietäten
Objektwörter
thâr
Abstract
Im Beitrag werden die Semantik und das syntaktische Verhalten des althochdeutschen und altsächsischen Pronominaladverbs thâr („dort“) analysiert, dessen morphologischer Status im Relativsatz oft mit dem Status der westgermanischen Relativpartikel *þe gleichgesetzt wird. Das as. thâr weist eine syntaktische Autonomie und eine konsequente deiktische Rolle in der Opposition mit hêr („hier“) auf; beim ahd. thâr im Relativsatz ist ein partieller Verlust der deiktischen Empfindlichkeit, eine wachsende syntaktische Abhängigkeit und die Bildung eines Komplexes mit dem Relativpronomen feststellbar. Diese Veränderungen sind als Wandel vom Diskurselement zum Satzelement und als Ansätze zur Grammatikalisierung ‚Vollwort‘ > ‚Dienstwort‘ einzustufen.

https://grammis.ids-mannheim.de/bdg/80111