Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Phonetische und linguistische Prinzipien des forensischen Stimmenvergleichs
Personen
Michael Jessen
Jahr
2012
Typ
Monographie
Verlag
Lincom Europa
Ort
München usw.
Reihe
LINCOM
Band
9
Schlagwörter
Phonetik
Phonologie
Prosodie
Abstract
Bei einem forensischen Stimmenvergleich werden für die Zwecke der Beweisführung vor Gericht Audioaufzeichnungen der Stimme eines Täters mit denen der Stimme eines Verdächtigen verglichen. Auf Grundlage einer solchen stimmenvergleichenden Analyse wird auf die Frage eingegangen, mit welcher Wahrscheinlichkeit Täter und Verdächtiger identisch oder nicht-identisch sind. Phonetik und Linguistik sind die wesentliche wissenschaftliche Basis, auf der ein forensischer Stimmenvergleich fußt. In diesem Buch werden die Prinzipien des forensischen Stimmenvergleichs erklärt und auf die spezifischen Schwierigkeiten hingewiesen, die forensisches Audiomaterial mit sich bringen kann (eingeschränkter Frequenzgang, reduzierte Dauer, lautes Sprechen usw.). Im Detail wird gezeigt, in welcher Weise die Methoden und Erkenntnisse der Phonetik und Linguistik in dem Prozess der forensischen Analyse zum Tragen kommen. Hierbei werden praktische Beispiele gegeben und es wird besonders auf neuere Forschungsergebnisse eingegangen, die im Labor des Autors und in der nationalen und internationalen Sprechererkennung erzielt wurden. Hintergrundstatistiken über Merkmalsgruppen wie Grundfrequenz, Formantenfrequenzen und Sprechtempo, die dabei Sprache kommen, sind nicht nur für die Forensik relevant, sondern auch für andere Bereiche – wie zum Beispiel die klinische Linguistik – in denen es auf Normdaten ankommt, die anhand einer großen Anzahl von Sprechern erhoben wurden. Außerdem wird in dem Buch der Begriff „Idiolekt“ diskutiert und illustriert, was neben der Forensik insbesondere auch für die germanistische Linguistik bzw. die Variationslinguistik von Interesse sein kann.

https://grammis.ids-mannheim.de/bdg/81160