Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Linguistic functions of head and body movements in Austrian sign language (ÖGS): a corpus-based analysis
Personen
Andrea Lackner
Jahr
2013
Typ
Hochschulschrift
Verlag
Universitätsverlag
Ort
Graz
Sprache(n)
Deutsch (Österreich)
Schlagwörter
Gebärdensprache
Semantik
Abstract
Die vorliegende Dissertation ist eine korpusbasierte Beschreibung und Analyse verschiedener Kopf- und Körperbewegungen in der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS).Einem empirisch-induktiven Ansatz folgend, werden zuerst sprachrelevante Kopf- und Körperbewegungen von muttersprachlichen Informanten identifiziert und beschrieben. Im Anschluss wird jede Kopf- und Körperbewegung hinsichtlich ihrer Form, ihrer Funktion, ihrem Auftreten in verschiedenen Kontexten und ihrer Kookkurrenz mit anderen nicht-manuellen Komponenten analysiert. In der Folge werden die Kopf- und Körperbewegungen anhand ihrer Charakteristika klassifiziert. Generalisierungen zeigen das Ausmaß, in dem die non-manuellen Indikatoren in die Struktur der ÖGS integriert sind.Die identifizierten Kopf- und Körperbewegungen lassen sich in drei Gruppen kategorisieren. Parameter der Klassifizierung sind neben der Funktion auch die Regelmäßigkeit der Bewegungsausführung und die Beziehung der non-manuellen Marker zum Gebärdenraum. Die erste Gruppe umfasst jene Kopf- und Körperbewegungen, welche Negation, Assertion, Interrogativität, Irrealität und Konditionalität ausdrücken und regelmäßig in ihrer Ausführung sind. Der zweiten Gruppe gehören jene Sprachelemente an, die auf den Gebärdenraum kalibriert sind und folglich den Artikulator wechseln können. Sie werden eingesetzt, um hypothetische Gedanken oder Alternativen anzuzeigen. Die dritte Gruppe enthält jene Kopf- und Körperbewegungen, welche vorrangig epistemische Modalität kodieren und unregelmäßig in der Art der Ausführung sind.Die wichtigsten Ergebnissen der Arbeit sind: Die bisher in der Forschung wenig beachteten Kopfmarker zählen zu den meist strukturierten nicht-manuellen Komponenten in der ÖGS. Bestimmte Sprachfunktionen, welche eine semantische Kontiguität aufweisen, werden mit demselben Kopfmarker kodiert.

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