Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Koreferenz: eine Frage des common ground? Überlegungen zum Funktionsspektrum weiter Appositionen an der Schnittstelle von Interaktion und Kognition
Personen
Jens Philipp Lanwer
Jahr
2017
Typ
Aufsatz
Periodikum
Deutsche Sprache
Zeitschrift für Theorie, Praxis und Dokumentation
ISSN
0340-9341
Seiten
222 - 244
Heft
3/17
URI
https://www.dsdigital.de/ce/koreferenz-eine-frage-des-common-ground/detail.html
Schlagwörter
Apposition
Gesprochene Sprache
Referenz
Abstract
Der vorliegende Beitrag diskutiert am Beispiel weiter Appositionen in gesprochener Sprache-in-Interaktion, dass die Koreferenz nominaler Ausdrücke in der verbalen Interaktion nicht zwingend auf einer bereits etablierten, geteilten Wissensbasis im Sinne eines common ground beruhen muss, sondern dass common ground gerade auch auf der Basis der lokalen Konstruktion von Referenzidentität abgesichert und ausgebaut werden kann. Koreferenz wird in diesem Zusammenhang begriffen als die Beziehbarkeit von zwei oder mehr kognitiven ‚Referenzpunktenʻ auf ein und dieselbe Entität (in einer möglichen Welt). Aus einer interaktional-kognitiven Perspektive wird dafür argumentiert, dass sich Interagierende durch den Gebrauch appositiver Strukturen die referenzidentische Interpretierbarkeit zweier im prototypischen Fall NP-förmiger ‚Referenzinstruktionenʻ anzeigen. Weite Appositionen werden in diesem Sinne als eine grammatische Konstruktion beschrieben, die auf der Basis vor allem syntaktischer und prosodischer Mittel die (potenzielle) Referenzidentität von Referenzpunkten indiziert und auf diese Weise zum Abbau epistemischer Asymmetrien in der Interaktion genutzt werden kann.

https://grammis.ids-mannheim.de/bdg/99847