Bibliografie zur deutschen Grammatik

 


Eintrag

Titel
Kausale/konzessive Verberst- und Wo-Verbletzt-Sätze
Personen
Sonja Müller
Jahr
2017
Typ
Aufsatz
Periodikum
Deutsche Sprache
Zeitschrift für Theorie, Praxis und Dokumentation
ISSN
0340-9341
Seiten
245 - 276
Heft
3/17
URI
https://www.dsdigital.de/ce/kausale-konzessive-verberst-und-wo-verbletzt-saetze/detail.html
Sprache(n)
Deutsch
Schlagwörter
Verbstellung
Abstract
Kanonische Assertionen weisen im Deutschen normalerweise Verbzweitstellung auf. Indem die grammatischen Eigenschaften und spezifischen Interpretationen von Verberst- und Wo-Verbletzt-Sätzen untersucht werden, beschäftigt sich dieser Artikel mit zwei Typen von (peripheren) assertiven Äußerungen, die von diesem kanonischen Muster abweichen. Besondere Charakteristika und Bedeutungen/Verwendungen sind von anderen Autoren vorgeschlagen worden [wie eine kausale/konzessive Interpretation, die Obligatorizität/Typizität der Modalpartikel (MP) doch, der präsupponierte Inhalt der Sätze, die intransparente Verwendung von doch], die – wenn korrekt – von einer Analyse erfasst werden müssen. Anhand von Korpusrecherchen werde ich das Zutreffen dieser Charakteristika in Frage stellen. Insbesondere werde ich gegen den präsupponierten Status des Inhalts der Äußerungen argumentieren und gegen die Ansicht, dass dieser der Grund für das häufige Auftreten von doch in diesem Kontext ist. Ich behaupte, dass doch indirekt für die Kausalität verantwortlich ist, indem ich annehme, dass eine kausale Default-Interpretation entscheidend ist. Im Gegensatz zu bestehenden Ansätzen bietet meine Modellierung von doch eine Erklärung, warum diese MP die kausale Interpretation fördert (wenn auch nicht kodiert). Auf der Basis des Beitrags, den ich der Partikel zuschreibe, kann ihre Bedeutung als transparent angesehen werden. Darüber hinaus erlaubt er es, bestimmte stilistische Effekte (Expressivität, emotionale Beteiligung) abzuleiten, auf die andere Autoren vage verwiesen haben, was aber bisher nicht ausgeführt worden ist.

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