Wörterbuch zur Verbvalenz









aufstehen für/gegen (Lesart 3)

Strukturbeispiel

jemand steht für/gegen jemanden/etwas auf

Im Sinne von

jemand macht für/gegen jemanden/etwas einen Aufstand; sich erheben

Satzbauplan

K sub , K prp

Beispiele

(1)
Die Generäle in Hitlers Umgebung, sogar jene, die am 20. Juli gegen ihn aufstehen sollten, hatten das Kriegshandwerk gelernt. (nach Spiegel, 21/94, S. 179)
(2)
Wenn das so weitergeht, wird das Volk bald nicht mehr für, sondern gegen Chavez aufstehen. (die tageszeitung, 28.08.1999, S. 11)
(3)
Wir haben in der DDR eine Bevölkerung, die gegen die Tyrannei aufgestanden ist. (nach Spiegel, 19.03.1990, S. 54)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K prp : für +Akk/ gegen +Akk

(4)
Mehr als 50 Gruppierungen haben zu einem Sternmarsch unter dem Motto "Kein Krieg! Aufstehen für den Frieden!" aufgerufen. (Berliner Zeitung, 10.10.2001, S. 20)
(5)
Die ganze Gesellschaft müsse aufstehen " gegen die sinnlose Gewalt auf den Straßen". (Zeit, 10.10.1997, S. 9)

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv: nur unpersönlich

werden:
(6)
Es war ein sonderbares Ding mit diesem Aufstand der Demokraten im Düsseldorfer Landtag; denn die, gegen die aufgestanden werden sollte, reihten sich unter die Aufständischen. (Berliner Zeitung, 07.06.2002, S. 11)

Anmerkungen

Gelegentlich kann das Kprp weggelassen werden, wenn nur die Handlung selbst betont wird:

(7)
Ich finde es sehr gut, dass die Menschen aufstehen und für ihre Freiheit einstehen. (St. Galler Tagblatt, 21.04.2011, S. 39)