Wörterbuch zur Verbvalenz









drucken (Lesart 3)

Strukturbeispiel

jemand/etwas druckt etwas irgendwohin

Im Sinne von

jemand/etwas überträgt etwas im Druckverfahren irgendwohin

Satzbauplan

K sub , K akk , ( K adv )

Beispiele

(1)
Die Schüler drucken gerne ihre Namen auf die T-Shirts.
(2)
Diese Geräte drucken den Portowert direkt auf das Kuvert und machen damit Briefmarken überflüssig. (nach Berliner Zeitung, 29.10.1998, S. 26)
(3)
Im Kunsthandwerk wird weiterhin der Handdruck gepflegt, wobei man die Muster mit Holzklötzen auf den Stoff druckt.
(4)
Sie hatten nach dem Abitur "Wir sind frei" und "endlich" auf ihre T-Shirts gedruckt.
(5) [indirekte Charakterisierung]
Viele Menschen drucken inzwischen i hre Lebenseinstellungen, ihre politischen Positionen oder irgendwelche Forderungen in Form von Sprüchen auf ihre T-Shirts.
(6)
Der Drucker druckt bis zu sechs Farben. (nach Mannheimer Morgen, 13.04.1987, S. 32)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS/Zeichengruppe

K adv : Ort (direktivisch)

      auf +Akk/ in +Akk/...: Zielort

(7)
Das Gerät in ihrem Lottoladen, mit dem jeder Tipp-Schein gescannt wird, war defekt und hat falsche Zahlen auf die Quittung gedruckt. (Berliner Zeitung, 24.01.2006, S. 18)
(8)
Drucken Sie bitte Namen, Adresse, Telefon- und Faxnummer in die linke obere Ecke der Briefbögen!

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden
(9)
Der kleine Charles [Dickens] musste sich zum Mittagessen Pudding für einen Penny kaufen, 150 Jahre später wurde jedoch sein Porträt auf den Zehnpfund-Schein gedruckt. (Rhein-Zeitung, 07.02.2012, S. 21)
sein
(10)
1979 kam das nach ihr benannte Debütalbum als Solistin in die Läden, bei dem irreführend "feat. Novi & Ernie" auf das Cover gedruckt war. (Lauren Wood, In: Wikipedia, 2011)

Bekommen-Passiv

(11)
Kinder können sich auf der Maschine fotografieren lassen und bekommen ihr Konterfei dann auf einen Button gedruckt. (Rhein-Zeitung, 15.05.2008; Lebendige Geschichte)

Anmerkungen

Der sprachliche Ausdruck kann unterschiedliche syntaktische Ausprägungen haben:

(12)
Weil's gut ist fürs Image, ließen die Straßenreiniger auf Plakate "We kehr for you" drucken und den frechen Hund "Dirty Harry" grinsen.(Berliner Zeitung, 01.03.2001, S. 23)

Im Sein-Passiv wird das K adv gelegentlich durch eine PräpP im Dat statt im Akk realisiert:

(13)
Einige Fans hatten Plakate mitgebracht, auf denen "Applaus" gedruckt war. (Rhein-Zeitung, 07.02.2012, S. 21)