Wörterbuch zur Verbvalenz









gewinnen (Lesart 4)

Strukturbeispiel

[geh] jemand/etwas gewinnt etwas

Im Sinne von

[geh] jemand/etwas gelangt mit Mühe irgendwohin; erreichen

Satzbauplan

K sub , K akk

Beispiele

(1)
Mit letzter Kraft versuchten Pferd und Reiter das Ufer zu gewinnen.
(2)
Glücklich gewann ich Ufer und Straße und tappte mit schmatzenden Hufen ins Dorf zurück. (Die Zeit (Online-Ausgabe), 06.03.2003, Nr. 11; Der Mönch am Meer, S. 49)
(3)
Er fällt tiefer und tiefer, schlägt ins Wasser ein, kommt wieder an die Oberfläche, um Luft zu schöpfen und, da neben ihm die Kugeln einschlagen, taucht er rasch hinab, läßt sich von der Strömung ein gutes Stück mitführen, gewinnt das Ufer, erklimmt es, läuft, strauchelt, rafft sich wieder auf, immer von dem bösen Surren der Kugeln begleitet. (S. Lenz: Es waren Habichte in der Luft. Roman, (Erstv. 1951), In: Werkausgabe in Einzelbänden, Bd. 1. - Hamburg, 1996 [S. 182])

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

Passivkonstruktionen

Passiv nicht üblich

Anmerkungen

Der Ausdruck das rettende Ufer gewinnen wird häufig i. S. v. 'es mit Müh und Not schaffen', verwendet:

(4)
Dass das wohlgemeinte Unterfangen, das nun doch noch das rettende Ufer gewann, lange zu einer Zitterpartie wurde, illustriert, wie sensibel Themen rund um Steuern und Steuerentlastungen sind. (Die Südostschweiz, 25.02.2008; Von einer Zitterpartie und Kampfjetlärm)