Wörterbuch zur Verbvalenz









(sich) [D] halten (Lesart 1)

Strukturbeispiel

jemand hält (sich) etwas

Im Sinne von

jemand bezieht etwas regelmäßig; abonniert haben

Satzbauplan

K sub , K akk

Beispiele

(1)
Wir möchten gut informiert sein und halten (uns) deshalb zwei Tageszeitungen.
(2)
Die Universitätsbibliotheken halten zahlreiche wissenschaftliche Zeitschriften.
(3)
Nur eine Minderheit schätze "die sogenannte öffentliche Aufgabe der Zeitungen". Hat das Kind Johann Wolfgang Goethe zu dieser Minderheit gehört? In einer Vitrine liegt jedenfalls das Haushaltsbuch seines Vaters, der Anno 1758 vier Zeitungen hielt. (Die Presse, 08.09.1992; In Goethes Vaterhaus gab es vier Zeitungen)
(4)
Geld für Zeitungen fehlt So ist es denn nicht verwunderlich, dass sich russische Familien vor sechs Jahren noch vier Zeitungen und Zeitschriften leisten konnten, während sich heute nur noch jede zehnte Familie überhaupt eine Zeitung hält. (Zürcher Tagesanzeiger, 30.05.1996, S. 2)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv

(5)
Die Universitätsbibliothek hat mehr als 1,7 Millionen Bücher auf Lager und gliedert sich in eine Zentralbibliothek und zwölf Bereichsbüchereien. Etwa 4200 Zeitschriften werden laufend gehalten. (Mannheimer Morgen, 20.04.1998; Campus-Notizen)

Anmerkungen

Wenn mit dem K sub auf eine Institution Bezug genommen wird, wird das Reflexivpronomen meist nicht realisiert:

(6)
Das Institut für Deutsche Sprache hält viele Fachzeitschriften und mehrere Tageszeitungen.

In Passivsätzen wird das Reflexivpronomen immer weggelassen:

(7)
Bisher wurden für alle PolitikstudentInnen 116 Zeitungen aus aller Welt gehalten. Nach den Sparmaßnahmen blieben ganze 20 bezahlte und sechs geschenkte Tageszeitungen übrig. (die tageszeitung, 24.06.1996, S. 24)