Wörterbuch zur Verbvalenz









fürchten (Lesart 2)

Strukturbeispiel

jemand/etwas fürchtet etwas

Im Sinne von

jemand/etwas empfindet etwas als bedrohlich und hat Angst davor

Satzbauplan

K sub , K akk

Beispiele

(1)
"Fürchtest du den Tod?" "Nein, das Sterben."
(2)
Wir fürchten seine unüberlegten Handlungen.
(3)
Giftmüll gerät häufiger in die Schlagzeilen, und spätestens seit Seveso fürchtet die Öffentlichkeit die unheimliche Gefahr. (Zeit, 5.9.86, S. 3)
(4) [indirekte Charakterisierung]
Frank ist stolz darauf, einen Hund zu haben, der seinen Herrn fürchtet.

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden:
(5)
Gut sechs Millionen Katzen leben heute als geliebte "Stubentiger" in deutschen Haushalten. Im Mittelalter aber wurden sie oft gefürchtet und gehasst. (Rhein-Zeitung, 04.09.2003; Name "Katzenstein" unerforscht)
sein:
(6)
Gefürchtet sind Komplikationen durch Mittelohr- oder Lungenentzündungen und vor allem eine Schädigung des Gehirns. (Nürnberger Nachrichten, 26.08.1991, S. 31)

Anmerkungen

Die Intensität der Angst wird gelegentlich mit dem Ausdruck [ugs] etwas fürchten wie der Teufel das Weihwasser i.S.v. 'vor etwas außerordentlich große Angst haben' charakterisiert.

fürchten wird auch in dem Ausdruck weder Tod noch Teufel fürchten i.S.v. 'vor niemandem und nichts Angst haben, furchtlos sein' verwendet.