Wörterbuch zur Verbvalenz









glauben an (Lesart 3)

Strukturbeispiel

jemand/etwas glaubt an jemanden/etwas

Im Sinne von

jemand/etwas ist auf der Grundlage einer Religion, Ideologie oder eines Glaubens davon überzeugt, dass jemand/etwas existiert

Satzbauplan

K sub , K prp

Beispiele

(1)
Als Kind glaubte ich an Hexen und Gespenster.
(2)
Viele glauben an den Einfluss der Gestirne auf das menschliche Leben.
(3) [indirekte Charakterisierung]
Die Christenheit glaubt an die Auferstehung, der Hinduismus an Seelenwanderung.
(4)
Jede Kirche hat in ihren eigenen Reihen einige Menschen, die nicht auf die Kirche hören, sondern an Gott und Gottes Gesetze glauben. (Zeit, 01.08.1986, S. 34)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K prp :

      an +Akk:

(5)
Glaubt dein kleiner Bruder immer noch so unerschütterlich an den Weihnachtsmann?

      SK prp mit fak. Korrelat daran:

           dass-S:

(6)
Die Angehörigen des Stammes glauben ( daran), dass ihre Opfergaben die Dämonen besänftigen können.

           Inf-S mit zu:

(7)
Die katholischen Christen glauben ( daran), durch das Bekenntnis der Schuld und das Sakrament der Buße die Vergebung ihrer Sünden zu erlangen.

           HS:

(8)
Die Wallfahrer glauben fest ( daran), die Berührung der Reliquie könne ihre Leiden heilen.

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv: nur unpersönlich

werden:
(9)
Im alten Ägypten wurde an den Sonnengott geglaubt.

Anmerkungen

Wird das K prp nicht realisiert, wird glauben i.S.v. 'eine religiöse Überzeugung haben' verwendet:

(10)
Er glaubt schon lange nicht mehr.