Wörterbuch zur Verbvalenz









glauben (Lesart 5)

Strukturbeispiel

jemand glaubt etwas

Im Sinne von

jemand ist davon überzeugt, dass etwas ehrlich gemeint ist

Satzbauplan

K sub , K dat

Beispiele

(1)
Das junge Mädchen hat den Schwüren und Zärtlichkeiten des Mannes geglaubt.
(2)
Doch die Amtsrichter hätten die Aufnahmen als Beweismittel nicht zugelassen und statt dessen in einigen Fällen " den Halbwahrheiten und Phantasien" von Barbara R. geglaubt, die sich offenbar nicht damit abfinden habe können, dass die Beziehung zu ihm vorbei ist. (Nürnberger Nachrichten, 13.10.1993, S. 15)
(3)
Offensichtlich glaubt die Kripo seiner Aussage nicht.
(4)
Doch ihre ängstlichen Verbote und Verordnungen zeigen, dass sie ihren forschen Worten selbst nicht glauben. (Zeit, 15.02.1985, S. 2)
(5)
Die Wähler, die den Wahlversprechungen der Politiker geglaubt hatten, sind enttäuscht.

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K dat : NP im Dat/ProP im Dat/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv: nur unpersönlich

werden:
(6)
Als Junge mit Begeisterung dabei - den Idealen wird bedingungslos geglaubt, die Kameradschaft schweißt die Gruppen zusammen - merkt er nur langsam, je mehr Deutschland im "totalen Krieg" untergeht, was aus seinen Werten und dem Glauben an den Führer wird. (Rhein-Zeitung, 18.10.1997; aufrüttelnde akt)

Anmerkungen

glauben wird selten im Passiv verwendet.

Das K dat besteht meist aus einer NP im Dat mit einem Possessivpronomen oder einer NP im Dat und einem Genitivattribut, mit dem eine Person oder Institution als Urheber der betreffenden Äußerung bzw. Handlung charakterisiert wird.