(1) |
Solch ein Umgang gehört sich einfach nicht.
(Mannheimer Morgen, 12.08.1999)
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(2) |
Wer rülpst, wenn er essen soll, und sich in das Tischtuch schnäuzt, dem sei gesagt,
beides gehört sich nicht. (Mannheimer Morgen, 19.05.2000)
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(3) |
Enttäuscht äußerte sich Achenbach darüber, dass offenbar kein Besuch Kallasvuos im
Bochumer Werk geplant sei.
Ein solcher gehöre sich ihrer
Meinung nach. (Berliner Zeitung, 29.01.2008, S.
10)
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(4) |
[indirekte Charakterisierung]
Bunte
Kleidung gehört sich bei einer Trauerfeier nicht.
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(5) |
[indirekte Charakterisierung]
Böse Gedanken gehören sich nicht
während des Gottesdienstes.
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• K sub :
• NP im Nom/ProP im Nom/GWS
• SK sub mit fak. Korrelat es (stellungsbed.):
• dass-S:
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Heute wie früher gehört (
es) sich nicht,
dass man vom Tisch aufsteht,
bevor
alle mit dem Essen fertig sind.
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(7) |
Für einen Gentleman gehörte
es sich,
dass er Geld springen ließ. (Hannoversche Allgemeine, 15.01.2008, S. 20)
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• Inf-S mit zu:
(8) |
Es gehört sich einfach,
miteinander zu reden, und wenn es nicht reicht, dann ist es richtig, in die
Opposition zu gehen", sagte Goetsch, die als Direktkandidatin in die Hamburger Bürgerschaft gewählt
worden war. (Berliner Zeitung, 29.02.2008, S.
5).
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(9) |
Natürlich gehört
es sich
nicht,
gleichsam am Krankenbett eines Politikers über dessen - politische -
Zukunft zu spekulieren. (Hannoversche Allgemeine,
01.03.2008, S. 2)
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(10) |
Immer noch gehört (
es) sich,
sich für eine Einladung zu bedanken.
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• Inf-S ohne zu:
(11) |
Draußen sitzen gehörte sich damals nicht - und
meist war vor den Lokalen ja auch gar kein Platz dafür.
(Braunschweiger Zeitung, 14.07.2008; Eiscafé-Gäste erobern Plätze und Straßen)
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kein Passiv möglich
• Der Kasus des Reflexivpronomens sich ist nicht eindeutig erkennbar.
• Das SK sub in Form des Inf-S ohne zu kann nur vor dem Hauptsatz stehen.
• Das Korrelat es wird häufig realisiert.
• sich gehören wird meist mit einer Negation verwendet:
(12) |
Doch früher gehörte sich solch ein niveauloses Benehmen in der moralischen Gesellschaft
absolut nicht. (Braunschweiger Zeitung,
09.01.2008)
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• sich gehören wird häufig in der Wendung wissen, was sich gehört i.S.v. 'sich den gesellschaftlichen Normen entsprechend verhalten' verwendet
(13) |
Diese Lady
weiß, was sich gehört. Sie
besucht das Pferderennen von Ascot im victorianischen Kleid. (Berliner
Zeitung, 21.06.2008, S. 36)
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• Häufig wird mit einer PräpP [ für +Akk / unter + Dat] auf den Personenkreis/die Sachverhalten usw., für die die Normen gelten, Bezug genommen:
(14) |
Manche Leute meinen, es gehöre sich nicht
für ein junges Mädchen, auf der
Straße zu rauchen.
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(15) |
Er meint, das gehöre sich nicht
unter Politikern. Stille Diplomatie bewege
mehr als wortreiche Kritik vor den Mikrofonen der Medien. (Berliner
Zeitung, 26.06.2008, S. 9)
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• Häufig wird mit einer PräpP [ bei +Dat/ während +Gen/...] auf den Geltungsbereich der Normen Bezug genommen:
(16) |
Ein solches Benehmen gehört sich
bei einem offiziellen Empfang /während eines
Empfangs wirklich nicht!
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• sich gehören wird häufig in dem Ausdruck wie es/das sich gehört als Kommentar zu einer Aussage verwendet:
(17) |
Der Präsident gratulierte ihm,
wie es sich gehört, zur neuen Aufgabe, und
der scheidende Botschafter dankte für die Gastfreundschaft. (Zeit,
11.04.1986, S. 2)
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(18) |
Der Mann war blind, wie
sich das für einen Propheten
gehörte. (nach Th. Mann, Joseph, S. 917)
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(19) |
Schwierigkeiten wird dafür die Akustik machen. Sie ist sehr trocken, wie
es
sich für ein Sprechtheater
gehört, das verbessert die Textverständlichkeit.
(Berliner Zeitung, 14.01.2008, S.
30)
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