Wörterbuch zur Verbvalenz









hören auf (Lesart 8)

Strukturbeispiel

jemand/etwas hört auf jemanden/etwas

Im Sinne von

jemand/etwas befolgt etwas ; sich richten nach

Satzbauplan

K sub , K prp

Beispiele

(1) [indirekte Charakterisierung]
Der kleine Junge will nicht auf seine Mutter hören.
(2) [indirekte Charakterisierung]
Der große Schäferhund hört nur auf seinen Herrn.
(3)
Wer eine Sonnenbrille zum Schutze der Augen haben will, sollte unbedingt auf den Rat eines erfahrenen Optikers hören. (nach Mannheimer Morgen, 04.07.1987, S. 24)
(4)
"Wasser Marsch" - auf diesen Befehl hören die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Oberrad fachmännisch seit nunmehr 130 Jahren. (Frankfurter Rundschau, 27.04.1999, S. 3)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K prp :

      auf +Akk

(5)
Dieser Fürst hört auf mich, ich könnte ihn jetzt sogar um den kleinen Finger wickeln. (Torwegge, S. 46)
(6)
In Kasbach hört ein ganzer Männerchor auf sein Kommando. (Rhein-Zeitung, 27.04.1999; Diener - der Musik)

      SK prp: mit obl. Korrelat darauf:

           w-S:

(7)
So hat wohl auch unser Bundesrat den Appell erhalten. Ob er ihn liest und ernst nimmt? Ob er darauf hört, was Friedensorganisationen im Namen der Völker postulieren? (St. Galler Tagblatt, 23.09.1999)

Passivkonstruktionen

Passiv nicht üblich

werden:
(8)
"Doch in den zuständigen Ausschüssen des Stadtrates wird auf unsere Bedenken schon gar nicht mehr gehört. (Nürnberger Nachrichten, 16.06.1990, S. 13)

Anmerkungen

Das K prp kann weggelassen werden, wenn mit dem K sub auf ein Kind oder Tier [meist Hund] Bezug genommen wird. hören auf wird dann i.S.v. 'gehorchen' und meist negiert verwendet:

(9)
Unser kleiner Sohn will einfach nicht hören.
(10)
Mein Dackel ist erst zwei Monate alt, er hört noch nicht.

hören auf wird auch in dem Ausdruck verwendet etwas hört auf den Namen.../auf ... i.S.v. 'etwas [Tier: meist Hund] reagiert, folgt, wenn der Name ... gerufen wird' bzw. einfach 'heißen':

(11)
Unser Dackel hört auf den Namen Biene.
(12)
Der Dobermann hat schwarzes Fell und soll auf "Aska" oder "Saskia" hören. (Berliner Zeitung, 03.12.1999, S. 21)