(1) |
"Kennen
Sie
Herrn
Müller?" "Ja,
ich kenne
ihn schon lange von unserer gemeinsamen Zeit im Sportverein."
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• K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS
• K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS
Werden-, Sein-Passiv
werden:(2) |
Man ist zu Hause, wo man gekannt wird oder, noch besser, erkannt wird.
(die tageszeitung, 07.07.2007, S. 33-34)
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(3) |
Nichts und niemand ist zu klein oder unbedeutend, um von GOTT gekannt zu sein.
(Rhein-Zeitung, 24.12.1996; Gott ist
"heruntergekommen")
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• kennen wird selten im Passiv verwendet.
• Mit kennen wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Das K sub wird dann mit einer NP im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehrere NPs und das K akk mit einem reziproken Pronomen [ sich/einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden:
(4) |
Anders als linke Terroristen sind die
meisten rechten Gewalttäter nicht fest organisiert; im Fall Solingen haben sie
sich
vermutlich kaum gekannt. (Salzburger Nachrichten, 11.06.1993;
Skinheads schwimmen in das Fahrwasser der Neonazis)
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(5) |
Damals wären
106 Häuser dort gestanden, man habe
einander geholfen und gekannt.
(Mannheimer Morgen, 25.08.2006; Spätes Glück im
Leben)
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(6) |
In der Gruppe kannte man
sich
gegenseitig.
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• kennen wird in Ausdrücken verwendet, in denen die Art und Weise des Bekanntseins charakterisiert wird: jemanden (nur) vom Sehen kennen; jemanden (nicht) persönlich kennen.