(1) |
Maria war mit Oskar zufrieden, küsste
ihn sogar zwei- oder dreimal
irgendwohin ins
Gesicht. (nach Grass, S. 228)
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(2) |
[indirekte Charakterisierung]
Das Kind schlang die Arme um meinen Hals,
der
kleine Mund küsste
mich
auf beide Wangen.
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(3) |
Wie heißt das Märchen, in dem
eine Prinzessin
einen Frosch küsst?
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(4) |
Ich küsste
ihr Ohr, ihren
straffen Hals, ihre Schläfe, ihr bitteres Haar. (nach
Frisch, S. 79)
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• K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS
• K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS
• K adv : Ort (direktivisch)
• auf +Akk/...: Zielort
(5) |
Sie kam mir nach, fasste mich an der Schulter und küsste mich
auf die Augen. (nach Böll, Ansichten, S.
96)
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Werden-Passiv
werden:(6) |
Wie alt warst du, als du zum ersten Mal von einem Jungen geküsst
wurdest?
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• In generischen Sätzen oder wenn die Handlung, die mit küssen ausgedrückt wird, betont wird, kann das K akk weggelassen werden:
(7) |
Staatsanwälte küssen nicht. (Zeit, 24.10.1986, S.
59)
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(8) |
Küsst Bernd gut?
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• Pertinenzdativ ist möglich:
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Eine bildhübsche junge Schauspielerin war drauf und dran,
Sommerwild die
Füße zu küssen. (Zeit, 02.07.1986, S. 51)
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• Mit küssen wird häufig auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Das K sub wird dann mit einer NP im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NPs und das K akk mit einem reziproken Pronomen [ sich [A]/ einander] belegt. Zur Verdeutlichung des reziproken Verhältnisses kann gegenseitig hinzugefügt werden:
(10) |
Die beiden Kaiser umarmten und küssten
sich, dasselbe taten
die Kaiserinnen. (nach Schädlich, S. 131)
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(11) |
Auf dem Foto küsst
das Brautpaar einander.
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(12) |
Sie fielen sich in die Arme, küssten
sich auf die Wangen,
sie weinten. (Stern, 29.10.1987, S. 240)
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(13) |
Zuerst küsste er sie, dann küssten
sie sich gegenseitig.
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• küssen wird auch in Schlussformeln für Briefe verwendet:
(14) |
Es grüßt und küsst dich dein Wolfgang.
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