Wörterbuch zur Verbvalenz









meinen (Lesart 2)

Strukturbeispiel

jemand meint etwas zu jemandem zu etwas

Im Sinne von

jemand äußert etwas zu jemandem in Bezug auf etwas; sagen

Satzbauplan

K sub , K akk , ( K prp ) , ( K prp )

Beispiele

(1)
Zu mir hat er zu diesem Thema etwas ganz anderes gemeint.
(2)
Wir gehen jetzt nach Hause“, meinte er zu seiner Frau.
(3)
Was haben Sie zu den Plänen der Geschäftsleitung gemeint? Ich habe sie akustisch nicht verstanden.
(4)
„Der Präsident hat’s gesagt, was wollen Sie mehr?“, meinte ein Sprecher der US-Mission. (Zeit, 18.04.1986, S. 5)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk :

      nur PropP im Akk [meist indefinit]

(5)
Was hast du gerade gemeint?

      SK akk ohne Korrelat:

           HS:

(6)
Die Oberbürgermeisterin meinte in der Pressekonferenz, eine Auswahl unter den Aufsichtsräten oder Vorstandsmitgliedern zu treffen, wäre falsch gewesen. (nach Mannheimer Morgen, 30.05.1985, S. 19)

           Dirr:

(7)
Als Gratulant meinte Senior-Herausgeber Dr. Karl Ackermann: „Ich kann Ihnen keinen Orden an den Hals hängen, aber ich möchte Ihnen von Herzen danken.“ (nach Mannheimer Morgen, 19.04.1986, S. 13)
(8)
„Das weiß ich nicht“, meinte Miss Farnhurst. (nach Cotton, S. 19)

K prp : zu +Dat

(9)
„Sie können jederzeit zu mir in die Sprechstunde kommen“, meinte der Professor freundlich zu dem jungen Studenten.

K prp :

      zu +Dat

(10)
Zu der Befürchtung, die Meningitis würde sich wie eine Epidemie ausbreiten, meinte der Arzt: „Es gibt jedes Jahr am Ende des Winters einige Fälle von Hirnhautentzündung. Die jetzt aufgetretenen Fälle geben keinen Anlass, an eine Epidemie zu glauben.“

      SK prp2 mit obl. Korrelat dazu

           dass-S: 

(11)
Dazu, dass die Jugendlichen heute mehr Geld zur Verfügung haben als früher, meinte er lakonisch: „Die Eltern auch!“.

Passivkonstruktionen

kein Passiv möglich

Anmerkungen

Das K akk wird meist als SK realisiert.

Das K prp und das K prp werden aus euphonischen Gründen selten zusammen realisiert.

Gelegentlich wird mit dem Ausdruck [ an die Adresse +NP im Gen/+ von +Dat] auf denjenigen, zu dem etwas geäußert wird, Bezug genommen:

(12)
Man könne nicht zur selben Zeit Vorreiter bei kostspieligen Projekten sein und zugleich mehr Steuerentlastungen verlangen, meinte der Minister an die Adresse des Koalitionspartners. (Mannheimer Morgen, 07.05.1985, S. 6)