Wörterbuch zur Verbvalenz









rufen bei/mit (Lesart 5)

Strukturbeispiel

jemand ruft jemanden/etwas bei/mit etwas

Im Sinne von

jemand nennt jemanden/etwas bei etwas

Satzbauplan

K sub , K akk , K prp

Beispiele

(1)
Wenn sich ein Schuljunge eine auffällige sprachliche Sonderheit angewöhnt hat, läuft er leicht Gefahr, dass das komische Wort zu seinem Spitznamen wird, mit dem ihn die anderen rufen. (nach Mannheimer Morgen, 20.08.1986, S. 3)
(2)
Es gibt kein Tier, das ich nicht sofort bei einem Schmeichelnamen riefe. (Zeit, 22.03.1985, S. 65)
(3)
Arthur, das klang verstaubt und allzu britisch. Seine Freunde und auch seine Mutter riefen ihn deshalb immer bei seinem afrikanischen Vornamen. (die tageszeitung, 16.12.2000, S. III)
(4)
Niu Niu heißt eigentlich Zhang Shengliang, aber alle rufen ihn mit dem Kinderkosenamen "kleiner Stier", der auf seine Geburt im Jahr des Ochsen verweist. (Berliner Zeitung, 15.02.2007, S. 3)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GES

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GES

K prp : bei +Dat/ mit +Dat

(5)
Geht Alexander Hobein durch sein Gebiet, dann grüßen ihn die Menschen. Viele rufen ihn sogar bei seinem Vornamen - so wie man es bei einem guten, alten Bekannten eben macht. (Rhein-Zeitung, 10.10.2007; Alexander Hobein ist Postbote des Jahres)
(6)
"Die Leute im Dorf rufen ihn schon gar nicht mehr mit seinem Namen. Sie nennen ihn schon seit Jahren einfach nur noch ,Feuerwehrvater'.(Rhein-Zeitung, 15.08.2000; Eine Feuerwehr zum Anfassen)

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv

werden:
(7)
Schon gleich nach der Geburt wird das neugeborene Lebewesen täglich zigfach mit seinem Namen gerufen, der damit zu einem persönlichen Merkmal wird. (Mannheimer Morgen, 12.05.2007)

Anmerkungen

rufen  bei/mit  wird auch in dem Ausdruck jemanden/etwas beim Namen rufen verwendet i.S.v. ‘jemanden/etwas mit seinem Namen ansprechen als Zeichen, dass man ihn/es kennt’:  

(8)
Er rief mich gleich beim Namen. (Berliner Zeitung, 13.12.1999, S. 19)
(9)
Bei den Luchsen macht sie Halt, ruft sie beim Namen und wirft ihnen Futter zu.(Niederösterreichische Nachrichten, 03.03.2009, S. 16)