Wörterbuch zur Verbvalenz









schmecken nach (Lesart 5)

Strukturbeispiel

jemand/etwas schmeckt nach jemandem/etwas

Im Sinne von

jemand/etwas löst eine Assoziation mit jemandem/etwas aus

Satzbauplan

K sub , K prp

Beispiele

(1)
Schauspielerin, das schmeckt nach Vagabundenleben, freier Moral, Glanz des Rampenlichts, Erotik und Exotik. (Mannheimer Morgen, 04.10.1989)
(2)
Die frühen Werke schmecken arg nach Chopin. (die tageszeitung, 06.05.2000, S. 30)
(3)
„Trekking boots“ schmecken nach Himalaya, Wanderstiefel aber höchstens nach Schwarzwald. (Berliner Zeitung, 19.10.1998, S. 11)
(4)
Der Frühling, er schmeckt nach Bäumen, die sich leicht im Winde wiegen, nach Spaziergängen und fröhlichen Kinderspielen.
(5)
Der Dichter sagt: „ Tango schmeckt nach Leben und riecht nach Tod.“ (die tageszeitung, 18.12.1992, S. 27)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K prp : nach +Dat

(6)
Mannesmann, das schmeckt nach Stahl, nach Kohle, nach Ruhrgebiet (obgleich die Zentrale im feinen Düsseldorf residiert), nach richtiger, ehrlicher Arbeit. (Berliner Zeitung, 20.05.1999, S. 1)

Passivkonstruktionen

kein Passiv möglich

Anmerkungen

Häufig wird das K sub durch eine ProP [meist das] belegt, die auf einen Sachverhalt Bezug nimmt, an dem die Person oder Sache beteiligt ist, auf die sich eine vorangestellte NP bezieht:

(7)
Abenteuer - das schmeckt nach Gefahren, nach Draufgängertum, nach Verantwortungslosigkeit, nach Aussteigen. (Berliner Zeitung, 30.11.2004, S. 8)
(8)
Sellawie ist eingedeutscht und meint die französische Redewendung "c'est la vie". Das schmeckt nach Gelassenheit und Abgeklärtheit. (Mannheimer Morgen, 13.11.1999; Ein 70-Jähriger hält Rückschau)

schmecken nach wird auch in dem Ausdruck etwas schmeckt nach mehr i.S.v. 'etwas schmeckt so, dass man mehr davon haben möchte' verwendet

(9)
Das Bier, das Braumeister Karlheinz Penning in seiner Privatbrauerei braut, ist süffig und schmeckt nach mehr. (Nürnberger Nachrichten, 11.05.2007, S. 26)