(1) |
Jochen hatte sich
aufrecht
auf den harten
Stuhl,
Andreas dagegen
bequem
in den Sessel gesetzt.
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(2) |
24 Last- und Lieferwagen hielten direkt vor seinem Garten,
die
Fahrer setzten sich
unter die Platane in den
Schatten und verlangten nach Tee und Kaffee. (die
tageszeitung, 06.11.2003, S. 15)
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(3) |
Man
soll sich
aufrecht setzen, um die Wirbelsäule
zu entlasten.
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(4) |
Katzen setzen sich immer
so, dass ihnen ein Fluchtweg bleibt.
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(5) |
Die
Ente fliegt einige Meter und setzt sich wieder. (nach Th.
Mann, Erzählungen, S. 611)
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(6) |
Anton setzt sich, schreibt und ächzt.
(Strittmatter, S. 12)
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• K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GES
• K adv : Ort (direktivisch)
• an +Akk/ auf +Akk/...: Zielort
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Das Paar setzte sich, kaum einige Meter entfernt,
an einen
kleinen Tisch. (Weyden, S. 4)
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(8) |
Achim setzt sich
auf den langen Stein und wartet
auf Eckhart. (nach Johnson, S. 84)
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(9) |
Darf ich mich
zu Ihnen setzen?
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• K adv : Art und Weise
• AdjP/AdvP/ auf +Akk/...
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Hörspiele hört man schon lang nicht mehr wie meine Oma früher: Die zog sich
ehrfürchtig die Schürze aus, kämmte die Dauerwellen, setzte sich
aufrecht in ihr Sofa - mit glattgestrichenem Rock - und lauschte in
stiller Andacht.(die tageszeitung, 26.07.1990, S.
23)
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(11) |
Sie setzte sich
quer zur
Fahrtrichtung.
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(12) |
Der Hund setzte sich
auf die Hinterpfoten.
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Werden-Passiv: nur unpersönlich
werden:(13) |
Es wird sich gesetzt!
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• Wenn der Infinitiv als Befehlsform benutzt wird, wird das Reflexivpronomen weggelassen:
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Setzen!
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• Pertinenzdativ ist möglich:
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Die kleine Maria setzte sich
der Mutter auf den Schoß und weinte.
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• Häufig wird mit einer PräpP auf + Akk [ auf eine Tasse Kaffee, auf ein Bier, auf eine Zigarette] auf eine Zeitdauer verbunden mit einem Zweck Bezug genommen:
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Als sich das Gedränge aufgelöst hatte, setzte ich mich
auf eine Tasse
Kaffee in die Küche. (Rhein-Zeitung, 07.07.2005; "Höchste Zeit,
dass du es lernst!...)
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• In Anlehnung an Schiller wird gelegentlich statt der direktivischen eine statische Ortsbestimmung verwendet:
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»
Auf dieser Bank von Stein will ich mich setzen,/ Dem Wanderer kurz zur
Ruh bereitet / Denn hier ist keine Heimat - Jeder treibt / sich an den anderen rasch und fremd
vorüber, / Und fraget nicht nach seinem Schmerz.« (Friedrich Schiller: Wilhelm
Tell)
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(18) |
Zu einer vereinbarten Zeit setzte sich dieser
an seinem
Schreibtisch im 70 Kilometer entfernten Pasadena. (die
tageszeitung, 10.08.1990, S. 17)
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• sich setzen wird häufig in Aufforderungen zum Platz nehmen verwendet:
(19) |
„Setzen Sie sich/Setz dich!“
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(20) |
„Bitte, setz du dich auch“, sagte ich, „bitte, es macht mich nervös, wenn du so
herumstehst.“ (Böll, Ansichten, S. 185)
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