Wörterbuch zur Verbvalenz




stimmen (Lesart 1)

Strukturbeispiel

etwas stimmt

Im Sinne von

etwas ist richtig oder wahr oder entspricht den Tatsachen

Satzbauplan

K sub

Beispiele

(1)
Die Adresse stimmt nicht.
(2)
Die Berechungen stimmten haargenau.
(3)
In Brasilien haben Kinder der sechsten Klassen ein neues Erdkundebuch bekommen, in dem einige Angaben nicht stimmten. Aus einer Zeitung konnte man erfahren, dass in dem Buch das Land Paraguay mit Uruguay verwechselt worden war.(Braunschweiger Zeitung, 21.03.2009; Lehrer vertauschen Länder auf Landkarte)
(4)
Ich habe die Politik in der nationalsozialistischen Zeit falsch eingeschätzt, mein Urteil stimmte nicht. (Zeit, 10.05.1085, S.7)
(5)
Bisher sah es so aus, als stimme die Version der Tat, die der Mann in seiner ersten Vernehmung der Polizei erzählte.(Braunschweiger Zeitung, 09.01.2009; Letztes Lebenszeichen per Handy)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GES

      SK sub mit fak. Korrelat es [stellungsbed.]

           dass-S

(6)
Sicher stimmt, dass die FDP angesichts ihres Wahlergebnisses gelegentlich den Eindruck macht, vor Kraft nicht laufen zu können. (dpa, 28.10.2009; «Eßlinger Zeitung» zu Merkel-Wahl)
(7)
Natürlich stimmt es, dass die Verbraucher wieder stärker sparen. Doch der Ökoboom geht weiter.(die tageszeitung, 07.08.2008, S. 12)

Passivkonstruktionen

kein Passiv möglich

Anmerkungen

Mit einer AdjP oder PräpP [ unter +Dat/...] kann der Gesichtspunkt charakterisiert werden, unter dem etwas richtig oder wahr ist:

(8)
Warum ist BMW mit dem neuen Werk nach Leipzig gegangen? In Tschechien hätten sie doch viel kostengünstiger Autos bauen können. Rein rechnerisch stimmt das. Aber es gibt Vorteile, die man betriebswirtschaftlich kaum widerspiegeln kann. (Berliner Zeitung, 16.03.2005, S. 12)
(9)
Die Frage nach einer Zweitwohnung wurde verneint, die Frage, wo sich die Zweitwohnung befindet genau beantwortet, was logisch nicht stimmen kann. (Mannheimer Morgen, 29.09.1987, S. 11)
(10)
Wir sind eine ganz normale staatliche Schule", sagt Schulleiterin Ulrike Kegler. Das stimmt, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es ganz normal ist, besonders zu sein. (Die Zeit (Online-Ausgabe), 08.05.2003; S. 65)