Wörterbuch zur Verbvalenz









streiken (Lesart 1)

Strukturbeispiel

jemand/etwas streikt für/gegen etwas

Im Sinne von

jemand/etwas legt die Arbeit als Druckmittel für oder gegen etwas nieder

Satzbauplan

K sub , ( K prp )

Beispiele

(1)
Die Metallarbeiter streiken für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
(2)
Vom Streik betroffen wären vor allem Förderschulen - sie haben viele Angestellte, beamtete Lehrer dürfen nicht streiken.(Braunschweiger Zeitung, 30.01.2009; Lehrer drohen mit massiven Protesten)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GES

K prp :

      für +Akk/ gegen +Akk

(3)
"Novemberrevolution" ist das Schlüsselwort. Doch Braunschweiger Historiker wollen nicht recht von einer Revolution sprechen, denn genau genommen ereigneten sich zwei parallele Streiks: Marine-Soldaten streikten für eine Heeresreform und Arbeiter streikten für bessere Arbeitsbedingungen. (Braunschweiger Zeitung, 18.02.2009; Revolutionäre in Schlips und Kragen)
(4)
Wir streiken gegen das Verhalten der Verwaltung. (nach Zeit, 04.04.1997, S. 75)

      SK prp mit obl. Korrelat dafür/dagegen:

           dass-S:  

(5)
Wir haben dafür gestreikt, dass ihr jetzt nach Tarif bezahlt werdet.
(6)
So finden die französischen Eisenbahner breite Unterstützung, wenn sie dagegen streiken, dass ihr Unternehmen, die staatliche SNCF, ein modernes Statut erhalten soll. (nach Zeit, 08.12.1995)

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv: nur unpersönlich

werden:
(7)
Im Einzelhandel wird heute gestreikt. (Berliner Zeitung, 25.07.2000, S. 21)

Anmerkungen

Häufig wird mit einer statischen PräpP [ bei +Dat/ in +Dat] auf die Firma bzw. die Branche, in der die Arbeit niedergelegt wird, Bezug genommen:  

(8)
Bei der Lufthansa wird gestreikt. (Zeit, 15.11.1985, S. 1)
(9)
In der Computerbranche wird selten gestreikt.