wechseln (Lesart 1)

Strukturbeispiel

jemand/etwas wechselt jemanden/etwas

Im Sinne von

jemand/etwas gibt jemanden/etwas auf und ersetzt ihn/es durch einen anderen/ein anderes derselben Art

Satzbauplan

K _sub , K _akk

Beispiele

(1)	Kannst du einen Reifen wechseln?

(2)	Ich möchte gern das Thema wechseln.

(3)	Das Unternehmen hat seinen Standort und Firmennamen gewechselt.

(4)	Der Hund stand auf und wechselte seinen Platz.

(5)	Das Auto wechselte plötzlich die Fahrbahn und seine Fahrtrichtung.

(6)	Sie hat an diesem 28. Oktober endgültig geschafft, was noch keinem Kanzler gelang: Sie hat den Koalitionspartner gewechselt, ohne ihr Amt dabei zu verlieren. (Braunschweiger Zeitung, 02.01.2010; Großer Sieg)

(7)	Man hat ohne mein Wissen den Assistenztrainer gewechselt. (St. Galler Tagblatt, 14.01.2010, S. 21)

(8)	Dies sind zu einem Großteil Gläubige, die die Konfession gewechselt haben. Von den 23 Neu-Katholiken waren vorab zehn protestantisch - und von den 65 Neu-Protestanten rund 30 vorab katholisch. (Rhein-Zeitung, 20.01.2010; Auch am Eck bleibt die Zahl)

(9)	Bei einer langen Reise mit der Kutsche musste man früher häufig die Pferde wechseln.

Belegungsregeln

• K _sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

• K _akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden:

(10)	Wird der Wohnort gewechselt, muss auch der Wagen umgemeldet werden. (Mannheimer Morgen, 16.08.2008, S. 40)

sein:

(11)	In der Werbung klingt es immer ganz simpel: Ein Anruf oder ein Klick, schon ist der Telefonanbieter gewechselt. In der Praxis sieht das oft anders aus. (Rhein-Zeitung, 02.01.2010; Vier Wochen ohne Telefon)

Bekommen-Passiv

(12)	Ich verstehe nicht viel von Autos. Zum Glück bekomme/kriege ich die Zündkerzen, Reifen und das Öl von der Werkstatt gewechselt.

Anmerkungen

• Wenn mit dem K _akk auf etwas, das unbrauchbar geworden oder ungeeignet ist [meist Ersatzteil, -stoff], Bezug genommen wird, wird wechseln i.S.v. ‘auswechseln’ verwendet:

(13)	Neu ist heuer ein Reparaturservice der Fahrradwerkstatt von NorisArbeit (NoA), der kaputte Lichter und abgefahrene Bremsklötze wechselt oder auch durchhängende Ketten spannt - gegen einen kleinen Obolus. (Nürnberger Nachrichten, 16.05.2009, S. 1)

• Pertinenzdativ ist möglich:

(14)	Das Baby weint, ich muss ihm die Windeln wechseln.

• wechseln wird auch in dem Ausdruck etwas wie das/sein Hemd/seine Hemden wechseln i.S.v. ‘etwas [meist Meinung, Ansicht, Partner o.Ä.] sehr häufig wechseln’ verwendet.

Wörterbuch zur Verbvalenz