Wörterbuch zur Verbvalenz









ausmachen (Lesart 5)

Strukturbeispiel

jemand macht jemanden/etwas aus

Im Sinne von

jemand ermittelt jemanden/etwas; feststellen

Satzbauplan

K sub , K akk

Beispiele

(1)
Aus heutiger Sicht kann man, der Entwicklung der Menschheit folgend, drei Gründe zur Jagd ausmachen. (Mannheimer Morgen, 29.10.1998)
(2)
Ein echtes Motiv für die Tat konnte die Kammer nicht ausmachen. (Berliner Zeitung, 04.03.2003, S. 20)
(3)
Einen Schuldigen für den Tod der Frau konnte die Polizei nicht ausmachen. War es doch ein Unfall?
(4)
Der Trainer hat in den vergangenen Spielen eine zu große Zufriedenheit und Sorglosigkeit in seinem Team ausgemacht. (Braunschweiger Zeitung, 05.01.2011; Wenn es nicht klappt)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk :

      NP im Akk/ProP im Akk/GWS

      SK akk mit fak. Korrelat es (stellungsbed.)

           dass-S:

(5)
Die Polizei hat ( es) mit viel Mühe ausgemacht, dass mehrere Täter an dem Verbrechen beteiligt waren.
(6)
Ein Fit-und-Fun-Magazin hat gar ausgemacht, dass die jungen Frauen neuerdings die Muskelbuden stürmen. (Berliner Zeitung, 14.09.2000, S. 8)

           ob-S:

(7)
Wir konnten ( es) bisher nicht ausmachen, ob bei dem Einbruch etwas gestohlen wurde.

           w-S:

(8)
Wie viele Arbeitnehmer auf diese Weise ihren Job verloren haben, konnte die Agentur für Arbeit nicht genau ausmachen.

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden:
(9)
Als "potentieller Gegner" wurden bereits Brasilien, Frankreich und Norwegen ausgemacht, die die Energieversorgung weiterhin in staatlicher Hand belassen wollen. (die tageszeitung, 18.12.1999; Liberalismus versus Freiheit)
sein:
(10)
Auch die Schuldigen für ihre Wahlniederlage sind schon ausgemacht: Die Medien, "die nur negativ über uns berichtet haben". (die tageszeitung, 23.09.2002, S. 22)

Anmerkungen

Das Korrelat wird selten realisiert.

ausmachen wird häufig im Sein-Passiv verwendet.

ausmachen wird häufig in der unpersönlichen Passivkonstruktion es ist (nicht) ausgemacht, dass/ob/...i.S.v. 'es ist (nicht) klar/(nicht) sicher, dass' verwendet:

(11)
Dem Dorf- und Waldkind schien das ein schauriges Leben, doch für viele Klassenkameraden war es ausgemacht, dass sie, gleich ihren Vätern, ins Kupfer gingen. (Die Zeit (Online-Ausgabe), 02.06.2005, Nr. 22; Wie in Amerika)
(12)
Es sei noch nicht ausgemacht, dass das Bruttoinlandsprodukt nach einem Rückgang im ersten Quartal auch im zweiten Quartal wieder sinken werde. (Berliner Zeitung, 24.06.2003, S. 23)
(13)
Noch ist nicht ausgemacht, ob solches Gebaren zum Mainstream der "bolivarischen Revolution" wird. (die tageszeitung, 30.11.2007, S. 11)

ausmachen wird häufig in Polizeiberichten o.Ä. verwendet.