Suffix
Kindlein
mhd. -lîn, z.B. junkerlîn.
Nomen
Neutrum.
Nomina, in der Regel einheimische Konkreta, aber auch Abstrakta.
Das Suffix dient der Diminution. Bei der Diminution geht es um Verkleinerung und Affektivität. Es soll ausgedrückt werden, dass etwas nicht so groß wie erwartet ist. Verbunden mit diesem Ausdruck ist offenbar meist eine positive oder negative Wertung, ein verniedlichendes, liebevolles Kleinmachen oder ein gehässiges Runtermachen: Ein Kindlein ist ein kleines, besonders niedliches, besonders geliebtes Kind; dieses merkwürdige Büchlein ist ein zweitrangiges verachtetes Buch.
mit einem launigen Glösslein über törichte Städter (ZEIT 11.10.1985: 61), Nur bleiernes Schweigen [...] Kein Aufschreilein nirgends (ZEIT 22.8.1997: 41).
Bei Basen auf
-l (z.B.
Ball, Fell, Kerl, Spiel) wird
-lein in der Regel vermieden. Bei Basen auf
-el dagegen bietet sich die Derivation mit
-lein offenbar an, Endung der Basis und Anlaut des Suffixes verschmelzen miteinander, z.B.
Engelein. Häufig wird dabei synkopiert:
Englein, Näglein, Schnäblein, Spieglein, Vöglein.
Bei auf
-e auslautenden Basen (z.B.
Gasse) verschmilzt der Endlaut der Basis mit dem Anlaut des Suffixes, z.B.
Gässlein, Zünglein. Suffixe wie
-lein gelten als "umlauterzwingende Suffixe"
(Baeskow 2002, S. 80), z.B.
Gässlein, Hütlein, Öhrlein.
-chen, z.B.
Kindchen.
-el, z.B.
Büschel.
-ette, z.B.
Zigarette.
-i, z.B.
Hundi.
-ling, z.B.
Dichterling.
mikro-, z.B.
Mikrokamera.
mini-, z.B.
Minibuch.