-ig (huldigen)
Art des Affixes
Suffix
Aussprache
huldigen
Herkunft
mhd.
-ig, z.B.
huldigen.
Wortart des Wortbildungsprodukts
Verb
Mögliche Basen
Nomina, in der Regel einheimische Abstrakta.
Bedeutung
Es werden ornative Verben gebildet. Das Suffix bezeichnet eine hinzufügende Tätigkeit, die durch das von der Basis Bezeichnete semantisch näher bestimmt wird: Wer jemanden peinigt, fügt ihm Pein zu; wer jemandem huldigt, lässt ihm Huld zuteil werden.
Aus der Reihe fällt
nächtigen: Wer in einer Scheune nächtigt, verbringt die Nacht in einer Scheune, übernachtet in einer Scheune.
Beispiele
ängstigen, huldigen, nächtigen, peinigen, steinigen, verdächtigen, züchtigen.
Jetzt kommen die Fernsehköche ins Spiel, die in irgendeiner sinnfreien Kochshow aus dem keuschen Kraut sinnliche Genüsse zaubern und dabei brav wiederkäuen, dass das Wunderkraut „sehr gesund” sei, tonnenweise „freie Radikale” einfange, Vitamin C enthalte und selbstverständlich gegen Krebs, Impotenz, Demenz und alles gut sei, wovor wir uns
ängstigen.
(die tageszeitung, 25.04.2009)
«Gazprom hat dem Westen den Gaskrieg erklärt und testet seine Widerstandsfähigkeit gegen die Erpressung. (...) In den Krisensituationen vergessen die EU-Mitglieder gewöhnlich die Partner, indem sie dem alten Prinzip
huldigen: rette sich, wer kann.
(dpa, 07.01.2009)
Von den 27 EU-Staaten haben bisher 16 die körperliche Züchtigung von Kindern verboten – in der Schule oder im Elternhaus. In Deutschland ist es sowohl Eltern als auch Lehrern untersagt, Kinder körperlich zu
züchtigen. Verankert wurde das Verbot in dem Gesetz über gewaltfreie Erziehung aus dem Jahr 2000.
(Die Rheinpfalz, 21.11.2009)
Komplementäre/konkurrierende Affixe
be-, z.B.
begrenzen.
be-...-ig, z.B.
beköstigen.
ent-, z.B.
entlohnen.
-ier, z.B.
lackieren.
ver-, z.B.
vergolden.