Präfix
Untier
mhd. un-, z.B. un-gezibel.
Nomen
Nomina.
Das Präfix bestimmt die Basis semantisch näher und dient dabei zum einen der Negation: Unrecht ist kein Recht und eine Untiefe ist keine Tiefe, sondern - speziell in der Seemannssprache - eine Stelle im Gewässer mit geringer Tiefe. Zum anderen wird durch das Präfix ausgedrückt, dass etwas fehlerhaft bzw. schlecht ist: Ein Unmensch ist nicht das, was man sich gewöhnlich unter einem menschlichen Menschen vorstellt.
Schließlich kann
un- als Verstärkungspräfix auch der Hervorhebung dienen: Als Untiefe wird (umgangssprachlich) gelegentlich eine im Vergleich zu gewöhnlichen Tiefen besonders tiefe Tiefe bezeichnet; eine Unsumme ist eine besonders hohe Summe.
Hansgünther Heyme [...] erklärte die Stadt Essen im Hinblick auf die Abrisspläne zum "Un-Partner" (TAZ 29.2.1988: 5); Dobytschin zeichnet seinen kleinen Un-Helden mit Witz (MANNHEIMER MORGEN 5.4.1989); Lebend war diesem Un-Ort nicht zu entkommen (NEST: 9).
a-, z.B.
Apräsenz.
de-, z.B.
Desinteresse.
erz-, z.B.
Erzfeind.
hyper-, z.B.
Hyperrassist.
mega-, z.B.
Megaparty.
miss-, z.B.
Missgriff, Misserfolg.
non-, z.B.
Noninformation.
pseudo-, z.B.
Pseudoversuch.
ultra-, z.B.
Ultrarechter.
ur-, z.B.
Urfeind.