Wörterbuch der Affixe


-el (stückeln)

Art des Affixes

Suffix

Aussprache

stückeln

Herkunft

ahd. -alôn, -ilôn, z.B. hamalôn, gebrittilôn.

Wortart des Wortbildungsprodukts

Verb

Mögliche Basen

Nomina, in der Regel einheimische.

Bedeutung

Das Suffix bezeichnet Tätigkeiten, die durch das von der Basis Bezeichnete semantisch näher bestimmt werden. Häufig kommen Identifizierungen bzw. Vergleiche vor: Eine schlängelnde Viper bewegt sich in der typischen Art aller Schlangen fort; wer sich mit seinem Moped durch den Feierabendverkehr schlängelt, tut dies wie eine Schlange; eine züngelnde Schlange zeigt ihre Zunge, züngelnde Flammen sehen aus wie Zungen; wer sächselt, spricht wie ein Sachse typischerweise spricht, weil er Sachse ist oder sich das Sächseln angewöhnt hat. Daneben gibt es weitere vagere Lesarten: Wer radelt, bewegt sich mit einem Rad fort; wer fröstelt, spürt den Frost.

Beispiele

frösteln, radeln, sächseln, schlängeln, stückeln, schwäbeln, witzeln, züngeln.

„Fenster zu, es ist kalt!“ (…). Das ist kein Klischee, sondern eine Tatsache: Männern ist es oft noch wohlig warm, während Frauen schon frösteln.
(Die Rheinpfalz, 08.12.2009)

Bestimmt ist das auch ein Grund, warum man uns Hannoveraner überall für langweilig hält. Wir sprechen keinen Dialekt. Wir knautschen unsere Sätze nicht, wir verniedlichen nichts und sind nicht großschnäuzig. Schwaben schwäbeln, Bayern sind irgendwie immer krachledern, und die Berliner haben eine große Klappe und vor allem vor nichts Respekt, was sie aller Welt auch immer mitteilen müssen.
(Hannoversche Allgemeine, 30.08.2008)

Tuk-Tuks schlängeln sich gegen die Fahrtrichtung durch den Verkehr, Motorräder überlisten mit ihren Paketpyramiden das Gesetz der Schwerkraft, die offenen Ladeflächen der Kleintransporter quellen über von Spielzeug, das nur manchmal mit Netzen gesichert ist, Lkws voller Kisten sind zum benachbarten Hafen oder ins Landesinnere unterwegs.
(die tageszeitung, 12.06.2009)

Ein Foto prägte den Gipfel für die ganze Welt: Der Amerikaner Barack Obama, der Russe Dmitrij Medwedjew und der Italiener Silvio Berlusconi witzeln herum wie Formel-1-Piloten auf dem Siegertreppchen, die Daumen in die Höhe gestreckt.
(Die Zeit, 16.04.2009)

Produktivität

Ich weiß nur, dass sie äugelte und mit den Wimpern trillerte (Kaminski: 29), die vorlaut erkernde und dächelnde Dutzendarchitektur (FAZ 1993), faltenverhinderndes Herumgarteln an den letzten Rosen (Zeit 11.8.1995: 37), Ein Heinz-Schenk-Imitator hesselt sich tief in den Blauen Bock (TAZ 18.2.1995: 18), Die Kinder schlitteln auf Plastikrutschern den Hang entlang (Zeit 19.1.1996).

Komplementäre/konkurrierende Affixe

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