Wörterbuch der Konnektoren



freilich

Syntaktische Klasse

nicht positionsbeschränkter Adverbkonnektor

In der Dämmerung wurde das Wasser ruhiger, nur die Wellen plätscherten noch sanft gegen das Ufer. Um diese Zeit zogen freilich keine Schiffe mehr vorbei.
Ich hatte auch gehört, daß Güter konfisziert worden waren, nur weil sich ohne Wissen der Besitzer dort Flüchtlinge aufgehalten hatten. Freilich hatte es sich da um polnische Gutsbesitzer gehandelt [...]. (Bergengruen, Werner: Das Tempelchen. Zürich; München 1950, S. 19)

Stellung

Nullposition

Die Augsburger Altstadt ist mit ihren Renaissancebauten immer eine Reise wert. Freilich: Die Gegend um den Rathausplatz ist durch Krieg und Nachkriegsbausünden städtebaulich beschädigt.
Seriös ist das nicht: Die nächste Regierung wird Ausgaben kürzen müssen, statt sie zu erhöhen. Freilich, die Union steht mit ihren wolkigen Versprechen nicht allein; auch andere Parteien ignorieren bisher die wahren Kosten der Krise. (Braunschweiger Zeitung, 30.6.2009, o.S.)

Vorfeld

Die Augsburger Altstadt ist mit ihren Renaissancebauten immer eine Reise wert. Freilich ist die Gegend um den Rathausplatz durch Krieg und Nachkriegsbausünden städtebaulich beschädigt.
Primär dienten Minarette dem Muezzin zur besseren akustischen Verbreitung des Gebetsrufs. Freilich erfolgt dieser heute meist über Lautsprecher – vor allem in Städten würde der Ruf des Muezzins ohne Verstärker im Strassenlärm untergehen. (St. Galler Tagblatt, 24.10.2009, S. 5)

Nacherstposition

Die Augsburger Altstadt ist mit ihren Renaissancebauten immer eine Reise wert. Die Gegend um den Rathausplatz freilich ist durch Krieg und Nachkriegsbausünden städtebaulich beschädigt.
Das Toggenburg ist eine wichtige St. Galler Tourismusregion. Reich freilich ist das Tal damit nicht geworden. (St. Galler Tagblatt, 12.6.2009, S. 27)

Mittelfeld

Die Augsburger Altstadt ist mit ihren Renaissancebauten immer eine Reise wert. Die Gegend um den Rathausplatz ist freilich durch Krieg und Nachkriegsbausünden städtebaulich beschädigt.
Niemand glaubte, daß es der Berliner Gegenmesse gelingen würde, die Bedeutung der traditionsreichen Kölner Kunstszene auch nur nennenswert zu schmälern; es sei denn, diese selbst würde sich mit dem Gedanken an einen Umzug tragen. Dafür mehren sich nun freilich die Indizien. Abermals sind es nicht so sehr die Berliner, sondern die westdeutschen Galeristen, die als Herolde des art forum auftreten. (Berliner Zeitung, 29.10.1997, S. I)

Besonderes Format der Konnekte

Trägerkonnekt Adjektivphrase:

Einen Besuch wert ist auch die freilich etwas lärmende Gegend um den Hauptbahnhof.
Der 59-Jährige habe sich als "Reichsgraf" und Freund des Bruders von Alberto Giacometti ausgegeben, hieß es. Seinen Kunden erzählte er, die Skulpturen stammten aus einem von den Erben Giacomettis geheim gehaltenen Fundus. Zum Beweis der Echtheit der Skulpturen und der fantasievollen Legende zur Herkunft legte er den Kunstfreunden ein freilich ebenfalls gefälschtes Echtheitszertifikat sowie ein Buch vor. «Wahrer Autor des Buches und im Hintergrund wirkender Stratege der Verkäufe ist mutmaßlich der 61-jährige Kunsthändler», teilte die Staatsanwaltschaft mit. (dpa, 19.8.2009 (Zusammenfassung 1530) Lager mit 1000 Giacometti-Fälschungen ausgehoben)

Trägerkonnekt Präpositionalphrase:

Die neue Planung erinnert stark an die Grünfläche am Löwenwall. Freilich ohne einen Obelisken. Nur eine Schaukel und eine Drehscheibe für Kinder an den Enden des Platzes unterbrechen die Rasenfläche. (Braunschweiger Zeitung, 14.5.2013, o.S.)

Semantische Klasse

adversativ ( HDK Abschnitt C2.3)

Die Augsburger Altstadt ist mit ihren Renaissancebauten immer eine Reise wert. Die Gegend um den Rathausplatz ist freilich durch Krieg und Nachkriegsbausünden städtebaulich beschädigt.
Leben. Das ist kurz und bündig das Motto von "Vivid", der neuen Fachstelle für Suchtprävention. Blaue und gelbe Luftballons ließ man symbolisch bei der gestrigen Eröffnung in der Hans-Sachs-Gasse-12 [...] in die Luft steigen. Freilich, diese Fachstelle hat mehr als heiße Luft anzubieten. Finanziert vom Land und unter der Trägerschaft der Volkshilfe und der Caritas, soll dem Suchtgiftproblem zu Leibe gerückt werden. (Kleine Zeitung, 1.5.1997, o.S.)

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