vorausgesetzt
Syntaktische Klasse
Verbzweitsatz-Einbetter
Vorausgesetzt, er beherrscht sein Handwerk, sollte er für diese Arbeit eingesetzt
werden.
Selbst wenn du elender Sünder nie in die Kirche gehst [...] sondern daheim [...]
vor dem Fernseher sitzt, werden dir die Strafen für deine Untaten erlassen,
vorausgesetzt allerdings, du schaltest das richtige Programm ein. (Die Zeit, 27.12.1985, S. 45)
Bis Mai, hat Marc Hodler rausgefunden, könnten in der Sierra Skirennen gefahren
werden. Vorausgesetzt, es schneit - das wäre freilich die praktischste Lösung. (Süddeutsche Zeitung, 24.1.1995, S. 48)
1996 [...] wird der Bremen-Cup zur Olympiaqualifikation veredelt. Vorausgesetzt,
es finden sich dann noch welche, die organisieren und senden und spielen. (Süddeutsche Zeitung, 4.1.1995, S. 32)
Stellung
vor internem Konnekt
Reihenfolge der Konnekte
anteponiert
Vorausgesetzt, der Übersetzer arbeitet schon am Textcomputer, dann
empfindet er es vielleicht als Erleichterung, wenn er keine Wörterbücher
wälzen muß, sondern die unbekannten Wörter im System nachschlagen
kann. (Die Zeit, 14.11.86,S. 100)
postponiert
Pro Tag laufen etwa 240 Autos vom Band, vorausgesetzt, alle Teile sind da. (taz, 14.2.1990, S. 89)
eingeschoben
Damit werde, vorausgesetzt die Volkskammer stimmt dem Entwurf zu,
zahlreichen Forderungen und Anträgen auf Reprivatisierung Rechnung
getragen. (Frankfurter Rundschau, 19.2.1990, S. 17)
Besonderes Format der Konnekte
internes Konnekt Verbzweitsatz
externes Konnekt beliebige Satzstruktur
beide Konnekte bevorzugt fokal
Vorausgesetzt, der Vertrag kommt doch nicht zustande, was passiert
dann? (taz, 10.10.1987, S. 8)
Semantische Klasse
konditional (
HDK Abschnitt C4.1)
Peter sollte für diese Arbeit eingesetzt werden, vorausgesetzt, er beherrscht
sein Handwerk.
Dabei kann Musik so viel Spaß bereiten. Vorausgesetzt, man geht mit Lust
und Spiel an die Sache heran. (Nürnberger Zeitung, 28.12.2007, S. 2)
Andere Verwendung
Perfektpartizip (auf dem Weg der Grammatikalisierung zur Postposition):
Beharrlichkeit im Kampf gegen die zähe Bürokratie vorausgesetzt, ergattern sie
irgendwann eine Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland ... (Rheinischer Merkur, 28.7.1989, S. 4)