mal (...) mal/dann
Syntaktische Klasse
nicht nacherstfähiger Adverbkonnektor
In jedem Schiff sammelt sich mit der Zeit etwas Wasser an. Mal läuft etwas von oben durch
die Luken, mal dringt etwas durch ein kleines Leck in den Spanten.
Stellung
Vorerstposition
Im Saal bittet Peer Steinbrück alle 60 Besucher, sich vorzustellen. Mal ernst, mal sichtlich nervös kommen die Gäste seinem Wunsch nach. (Braunschweiger Zeitung, 10.1.2013, o.S.)
Vorfeld
Die erste Halbzeit war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mal führten wir, mal Zagreb. (Braunschweiger Zeitung, 18.1.2013, o.S.))
Mal befinden sich auf den Tellern exotische Früchte wie Kiwi, mal geschnittene Paprika oder leckere Tomaten. (Braunschweiger Zeitung, 11.2.2013, o.S.)
Er hat mich von der Ansprache her am meisten berührt. Mal hat er ganz sanft geredet, dann
ist er plötzlich explodiert. (Hamburger Morgenpost, 5.12.2006, S. 27)
Mittelfeld
Er sprach mal langsam, mal schnell, mal ganz leise und dann wieder laut – oft alle
Varianten in nur einem Satz. Manchmal wurden mehrere Worte zu einem einzigen zusammengepresst,
dann wieder dehnte er ein einzelnes Wort in die Länge. (Nürnberger Zeitung, 9.9.2009, S. 1)
Der Blues von „Invade“ ist mal ruhig und verträumt, mal rockig und dreckig, dann schwermütig, an harte Arbeit erinnernd, bei welcher einem der Schweiss von der Stirne perlt. (St. Galler Tagblatt, 15.11.2007, S. 48)
Nürnberg liegt zwischen Burg und Business-Tower, hat mal fränkisches Understatement, mal gesundes Selbstbewusstsein. (Nürnberger Nachrichten, 19.11.2009, S. 1)
Besonderes Format der Konnekte
Nichtsatzkonnekte:
Mit den Haushaltsleuten ihrer Fraktionen gehts wohl mal so, mal so. (die tageszeitung, 19.9.1991, S. 23)
Semantische Klasse
temporal (
HDK Abschnitt C1)
Er hat mich von der Ansprache her am meisten berührt. Mal hat er ganz sanft geredet, dann
ist er plötzlich explodiert. (Hamburger Morgenpost, 5.12.2006, S. 27)
Der Blues von „Invade“ ist mal ruhig und verträumt, mal rockig und dreckig, dann schwermütig, an harte Arbeit erinnernd, bei welcher einem der Schweiss von der Stirne perlt. (St. Galler Tagblatt, 15.11.2007, S. 48)
Bedeutung
Bei der Variante
mal (...) mal ergibt sich aus der Wiederholung des temporalen Adverbs die Betonung der Ungleichheit der
Sachverhalte und damit eine adversative Bedeutung: die durch die beiden Konnekte bezeichneten Sachverhalte werden als kontrastierend dargestellt. Eine solche Gegensatz-Interpretation kann sich auch bei der Variante
mal ... dann zusätzlich zur temporalen Bedeutung finden.
Die Mannschaften sind etwa gleich stark. Mal gewinnen die einen, mal die anderen.
Er hat mich von der Ansprache her am meisten berührt. Mal hat er ganz sanft geredet, dann
ist er plötzlich explodiert. (Hamburger Morgenpost, 5.12.2006, S. 27)
Semantische Klasse
adversativ (
HDK Abschnitt C2.3)
Salzburg agierte wie auf einer Hochschaubahn, mal war die Form großartig, mal wieder schwach. (Salzburger Nachrichten, 27.11.1995, o. S.)
Nürnberg liegt zwischen Burg und Business-Tower, hat mal fränkisches Understatement, mal gesundes Selbstbewusstsein. (Nürnberger Nachrichten, 19.11.2009, S. 1)
Andere Verwendung
Vgl. auch den nicht nacherstfähigen Adverbkonnektor
bald (...) bald