Wörterbuch der Konnektoren



außerdem

Syntaktische Klasse

nicht nacherstfähiger Adverbkonnektor

Ich habe keine Lust ins Kino zu gehen, außerdem bin ich müde.
Er wird Hermann ein weißes Laken aus dem Hause holen. Hermann bittet außerdem um ein Scheibchen was zu essen. (Strittmatter, Erwin: Ole Bienkopp. Gütersloh: 1963, S. 110)

Stellung

Nullposition

Es gibt nicht viele Freiheiten in der Politik, das System erfasst dich, und wenn du nicht für das Machtspiel bereit bist, ist es hart zu überleben. Außerdem: In der Politik musst du Kompromisse machen, das musste ich in meinen Filmen nie. (Berliner Zeitung, 15.2.2007, S. 29)
Wer nichts produziere wie "die im Süden", könne gar keine Steuern hinterziehen; also geschehe dies im Norden häufiger. Außerdem: Steuern belasten die Produktion. (Frankfurter Rundschau, 19.7.1997, S. 5)

Vorfeld

Splitt verursacht weniger Rostschäden an Autos als Streusalz. Außerdem ist es umweltfreundlicher.
Nach einem Beschluss der Balearen-Regierung werden von Januar 2006 an für Mietwagen je nach Größe bis zu fünf Euro pro Tag fällig. Außerdem werden bis zu drei Cent pro Kilometer erhoben. (Mannheimer Morgen, 26.10.2005, o.S.)

Mittelfeld

Splitt verursacht weniger Rostschäden an Autos als Streusalz. Es ist außerdem umweltfreundlicher.
Bei Frauen fließen die Tränen bis zu vier Mal so oft. Das zarte Geschlecht weint außerdem länger, dramatischer und herzzerreißender. Im Schnitt kullern bei ihnen sechs Minuten lang die Tränen, bei Männern nur maximal vier Minuten. (Hamburger Morgenpost, 16.10.2009, S. 12-13)

Semantische Klasse

additiv ( HDK Abschnitt C2.1)

Splitt verursacht weniger Rostschäden an Autos als Streusalz. Außerdem ist es umweltfreundlicher.
Dabei wurde ein Verkehrszeichen und ein Automat erheblich beschädigt. Außerdem wurde ein Ampelmast umgefahren, so dass die Lichtzeichenanlage außer Betrieb war. (Nürnberger Zeitung, 7.2.2009, S. 11)

Andere Verwendung

Präposition außer (+ Dativ):

Möchte außer dem Herrn hier noch jemand mitmachen?
Wenn es wirklich ein Zeichen der Unterdrückung ist, sollte ich es dann, im Interesse der Frauen, die unterdrückt werden, nicht ablehnen? Aber warum stellt sich die Frage nicht bei den Nonnen? Bei den Nonnen wird davon ausgegangen, dass die das Kopftuch ganz freiwillig gewählt haben, die haben ja natürlicherweise auch keinen Mann, außer dem Herrn, der sie dazu zwingen könnte, und nicht einmal der tut das. Bei den Musliminnen wird oft davon ausgegangen, dass sie so etwas wie freien Willen nicht haben, und das finde ich eine ein bisschen anmaßende Annahme. (die tageszeitung, 10.2.2016, S. 28)

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