Wörterbuch der Konnektoren



einerseits ; meist mit and(e)rerseits, anderseits, andernteils, zum anderen im anderen Konnekt

Syntaktische Klasse

nicht positionsbeschränkter Adverbkonnektor

Stellung

Vorfeld

Die Zeremonie des „Nokan“ (zu deutsch: Reise) hilft den Hinterbliebenen, die Endgültigkeit des Todes zu verinnerlichen. Für den Nokan-Shi, den Aufbahrer, eine doppelt heikle Arbeit: einerseits muss er die unappetitlichen Aspekte seiner Arbeit überspielen, andererseits die Wünsche der Kunden peinlich genau beachten. (Nürnberger Zeitung, 26.11.2009, S. 22)

Mittelfeld

Dieses verbreitete Empfinden von Angst und Unsicherheit wird einerseits durch spektakuläre Fälle und deren ebenso spektakuläre Vermarktung in manchen Medien angeheizt, ist andererseits aber nur natürlich. 6,3 Millionen Straftaten auf 80 Millionen Menschen bedeuten eben immer noch, dass fast jeder einen kennt, der davon betroffen war. (Rhein-Zeitung, 9.5.2007, o.S.)

Nacherstposition

Jetzt hockt er niedergeschlagen wieder vor dem Zelt im Lager, in dem er schon seit zwölf Wochen hausen muss. Behördenvertreter einerseits erzählen, es würde bald keine Nahrungsmittel mehr im Auffanglager geben. Die Militärs anderseits verkünden immer noch, dass es bei einzelnen Gefechten mit den radikalislamischen Talibanmilizen, die seit Ende April die Swat-Region beherrschten, Tote gebe. (St. Galler Tagblatt, 20.7.2009, S. 7)

Nullposition

Es ist ein Streit, bei dem alle Seiten auch noch Recht haben. Der Ärger basiert fast immer auf Tatsachen. Einerseits: Am Großteil der Unfälle tragen Radfahrer die Haupt- oder zumindest die Mitschuld, weil sie Regeln missachten. Andererseits: Noch immer sind viele Straßen so gestaltet und Ampeln so geschaltet, dass Regelverstöße geradezu herausgefordert werden. (Berliner Zeitung, 10.4.2003, S. 1)

Semantische Klasse

adversativ ( HDK Abschnitt C2.3)

Sabeth glaubte nicht, daß ich nichts davon verstehe, und hatte einerseits ein maß- loses Vertrauen zu mir, bloß weil man dreißig Jahre älter ist, ein kindisches Vertrauen, anderseits überhaupt keinen Respekt. (MK1/LFH.00000 Frisch, Homo Faber, S. 133)

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