Wörterbuch zur Verbvalenz




tun (Lesart 2)

Strukturbeispiel

jemand/etwas tut jemandem/etwas etwas

Im Sinne von

jemand/etwas tut jemandem/etwas etwas an

Satzbauplan

K sub , K akk , K dat

Beispiele

(1)
Wenn man jemandem ein Unrecht getan hat, sollte man versuchen es wieder gut zu machen.
(2)
Matthäus scheint langsam die Pubertät zu beenden, und hat damit sich, seinem F.C. Bayern und dem Publikum viel Gutes getan. (nach Berliner Zeitung, 28.04.1998, S. 36)
(3)
Liebe Stadtväter, wenn ihr den Bürgern Andernachs etwas Gutes tun wollt, dann sorgt mit der Deutschen Bahn dafür, dass der Bahnhof wieder ein Innenleben bekommt. (Rhein-Zeitung, 31.10.2009; "Verkommener Bahnhof")
(4)
Der Hund tut der kleinen Katze nichts.
(5)
Ich habe eine kleine Magnolie, die scheinbar gut über den Winter gekommen ist. Ich würde gerne wissen, was ich ihr jetzt Gutes tun kann. (Berliner Zeitung, 27.03.1998, S. V)
(6)
Für die, die ihrem Rücken etwas Gutes tun wollen, werden spezielle Gymnastikprogramme im wärmeren Wasser angeboten, die Rücken und Gelenke entlasten und die Muskeln lockern. (nach Mannheimer Morgen, 09.09.1998)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk [meist subst. AdjP]/ProP im Akk [definit/meist indefinit]/GWS

(7)
Wie gern hätte ich mich einfach ausgestreckt und geheult. So richtig. Aber den Gefallen würde ich Holger nicht tun. (Braunschweiger Zeitung, 15.05.2009)
(8)
Wer ihm Böses tut, den verfolgt er bis ins letzte Glied und wer ihm Gutes tut, den vergisst er nicht. (Spiegel 30/1994, S. 34)
(9)
Wer hat Dir das getan?
(10)
Du brauchst keine Angst zu haben, der Hund tut dir nichts.
(11)
Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu. (St. Galler Tagblatt, 11.02.2009, S. 2)

K dat : NP im Dat/ProP im Dat/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden: 
(12)
 Ihm wurde viel Unrecht getan.
sein:   
(13)
Ihm ist in seinem Leben viel Böses getan.

Anmerkungen

Die Belegung des K akk ist beschränkt auf Gefallen, Unrecht, das, etwas, nichts, Gutes, Böses und [veraltet] ein Leids.

 tun wird auch in den Ausdrücken verwendet jemandem etwas zu Leide tun i.S.v. ‘jemandem etwas antun, das ihm Leiden verursachen würde’:  

(14)
Die Löwen haben mir die ganze Nacht nichts zu Leide getan. Es geht mir gut. (Berliner Zeitung, 30.04.1998, S. VI)