Wörterbuch zur Verbvalenz









drücken (Lesart 8)

Strukturbeispiel

jemand/etwas drückt jemanden/etwas irgendwohin

Im Sinne von

jemand/etwas bewirkt, dass jemand/etwas irgendwohin gelangt

Satzbauplan

K sub , K akk , K adv

Beispiele

(1)
In letzter Zeit häufen sich die Anzeichen dafür, dass ihn sein Stellvertreter aus dem Amt drücken will.
(2)
Wie der Pharmakonzern ein neues Medikament in den Markt drücken will. (Zeit, 13.03.1987, S. 21)
(3)
Die politischen Notwendigkeiten hätten die Regelung der Eigentumsverhältnisse in den Hintergrund gedrückt. (Rheinischer Merkur, 11.05.1990, S. 9)
(4)
Schwierigkeiten in Ungarn verderben der Bayern LB ihre Jahresbilanz 2011 und drücken die Staatsbank in die roten Zahlen. (Braunschweiger Zeitung, 13.01.2012)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

K adv : Ort (direktivisch)

      an +Akk/ aus +Dat/ in +Akk/... : Zielort

(5)
Wer keine oder eine ungenügende Bildung hat, wird an den Rand unserer Gesellschaft gedrückt. (St. Galler Tagblatt, 19.11.98)
(6)
Firmen wie Massa, Aral, Ikea, Metro und Lufthansa wollen Bargeld und Schecks langsam ins Abseits drücken. (nach Stern, 02.07.1987, S. 149)

      aus +D: Ausgangsort

(7)
Dies könnte allerdings auf Widerspruch der Militärs stoßen, die erst im vorigen Jahr den islamistischen Premier Necmettin Erbakan aus dem Amt gedrückt hatten. (Frankfurter Rundschau, 26.11.1998, S. 1)

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv

werden
(8)
Es ist ja nicht so, dass Bremerhaven deswegen gravierend an die Seite gedrückt würde. (die tageszeitung, 09.08.2000, S. 22)
Bekommen-Passiv
(9)
Man wolle außerdem keine Politiker in den Vorstand gedrückt bekommen, der nie im Verein gearbeitet habe, sondern man wolle weiter unpolitisch sein. (Neue Kronen-Zeitung, 11.08.1995, S. 10)