Wörterbuch zur Verbvalenz









passen (Lesart 9)

Strukturbeispiel

jemand/etwas passt zu jemandem/etwas

Im Sinne von

jemand/etwas harmoniert mit jemandem/etwas

Satzbauplan

K sub , ( K prp )

Beispiele

(1)
Ihr neuer Freund passt gar nicht zu ihr, murrt ihr Vater.
(2)
Die gestreifte Bluse passt nicht zu dem karierten Rock.
(3)
Die Musik von Bach passt so gut zu Weihnachten, bemerkt eine Hausfrau. (Zeit, 15.02.1985, S. 43)
(4)
Dort trat Wolf Biermann auf, das passte zur Gemütslage. (Berliner Zeitung, 15.01.2000, S. 24)
(5)
Passen denn eine solche Auseinandersetzung, diese wilden Schreie, das Zerschlagen von Geschirr zu ihrem sonstigen friedlichen Charakter?
(6)
Die Wände sind hellblau, da passen weiße Gardinen besser.

Belegungsregeln

K sub :

      NP im Nom/ProP im Nom/GWS

      SK sub mit fak. Korrelat es (stellungsbed.)

           dass-S: 

(7)
Zu deinen sonstigen Gewohnheiten passt es gar nicht, dass du heute so früh im Institut bist.
(8)
Zum aktuellen Trend zum Religiösen passt übrigens auch, dass der Kirchenthriller "Sakrileg" des US-Autors Dan Brown sich weiter an der Spitze der Bestsellerlisten der Zeitschrift Focus hält. (die tageszeitung, 20.03.2004, S. 21)

           Inf-S mit zu:   

(9)
Auch zu alten Damen passt es, sich hübsch zurechtzumachen.  
(10)
Zu diesem energischen Mann passt überhaupt nicht, sich vom Fernseher berieseln zu lassen.

           Inf-S ohne zu

(11)
Auf der Autobahn rasen, passt nicht zu ihm. Er ist ein vorsichtiger Mensch.  

K prp : zu +Dat

(12)
Sein Charakter passt zu seinem Aussehen. (nach Zeit, 08.11.1985, LB, S. 3)

Passivkonstruktionen

kein Passiv möglich

Anmerkungen

Das K sub in Form des Inf-S ohne zu kann nur vor dem Hauptsatz stehen.

 Häufig wird mit passen auf ein reziprokes Verhältnis Bezug genommen. Das K sub wird dann mit einer NP im Plural, einer Kollektivbezeichnung oder mehreren NPs belegt und das K prp durch zueinander ersetzt:

(13)
Die Farben passen zueinander.
(14)
Das frisch vermählte Paar passt doch gut zueinander.
(15)
Die Arbeitsweise der Nordeuropäer und die Arbeitsweise der Südeuropäer passen nicht immer zueinander.