Wörterbuch zur Verbvalenz









sehen auf (Lesart 12)

Strukturbeispiel

jemand sieht auf etwas

Im Sinne von

jemand achtet auf etwas; schauen auf, Wert legen auf

Satzbauplan

K sub , K prp

Beispiele

(1)
Der Klassenlehrer unserer Kinder sieht sehr auf Pünktlichkeit, Ordnung und Disziplin.
(2)
Dass der Senat weiter aufs Geld sieht, ist löblich, aber bestenfalls Teil einer zukunftsorientierten Politik. Sparen ja, aber bitte schön nicht an Ideen. (Berliner Zeitung, 03.01.2005, S. 6)
(3)
Frau Müller sieht beim Einkaufen auf Qualität.

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K prp :

      auf +Akk

(4)
Das Gesundheitswesen ist zu einem Selbstbedienungsladen geworden, in dem jeder nur auf seinen Vorteil sieht und keiner an die Kosten denkt. (nach Zeit, 19.07.1985, S. 9)

      SK prp mit obl. Korrelat darauf:

           dass-S: 

(5)
Er war bei der Altenhilfe beschäftigt und sah als Fasnachter darauf, dass auch Senioren fröhliche Stunden erleben. (Mannheimer Morgen, 09.11.2000; Jahrelanges Engagement für das Gemeinleben)

           Inf mit zu:

(6)
Die politische Führung muss darauf sehen, diese Kräfte schärfer unter Kontrolle zu bringen. (nach Zeit, 07.02.1986, S. 1)

           w-S:   

(7)
Sie ist eine sparsame Hausfrau und sieht darauf, wo sie billig einkaufen kann.
(8)
Man dürfe nicht nur darauf sehen, was an Subventionen pro Karte dazugelegt wird, sondern auch auf den Gesamtetat der Theater. (die tageszeitung, 01.08.1995, S. 23)

           ob-S:

(9)
Der Vermittlungsausschuß muß immer auch darauf sehen, ob seine Vorschläge im Bundestag und im Bundesrat eine Mehrheit bekommen. (Frankfurter Allgemeine, 1993)

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv: nur unpersönlich

werden:
(10)
Es gab Zeiten, in denen mit drakonischen Mitteln von der Obrigkeit darauf gesehen wurde, dass am Sonntag sozusagen nichts außer dem Kirchgang erlaubt war: keine Arbeit, kein Vergnügen, keine Lustbarkeit, noch nicht einmal ein Spaziergang. (Rhein-Zeitung, 02.03.1996; Es gibt ihn seit - 1675 Jahren)

Anmerkungen

sehen wird in vielen idiomatischen Wendungen verwendet wie z.B.:
jemandem auf die Finger sehen: jemanden genau kontrollieren, kritisch beobachten.