Wörterbuch zur Verbvalenz









treiben II (Lesart 12)

Strukturbeispiel

etwas treibt etwas irgendwohin

Im Sinne von

etwas bewirkt dass etwas bei einer Person entsteht und sich irgendwo am Körper zeigt.

Satzbauplan

K sub , K akk , K adv

Beispiele

(1)
Was treibt denn Sorgenfalten auf Ihre Stirn? (Mannheimer Morgen, 30.05.2008, S. 5)
(2) [indirekte Charakterisierung]
Caiuby und Grafite ließen aber selbst beste Gelegenheiten aus und trieben Sorgenfalten auf die Stirn von Felix Magath. (Hamburger Morgenpost, 16.11.2008, S. 1-6)
(3)
Anschaulich wie eindrucksvoll wird dem Publikum das asketische Trainingspensum der jungen Schüler demonstriert: Liegestütz auf den Fingern einer Hand und Dehnübungen, die jeder Profi-Turnerin Tränen in die Augen treiben würden. (Hamburger Morgenpost, 15.01.2008, S. 20-21)
(4)
Prozentrechnungen, Statistik- und Geometrieaufgaben treiben vielen Schülern den Angstschweiß auf die Stirn. (Mannheimer Morgen, 22.01.2008, S. 1)
(5) [indirekte Charakterisierung]
Der kleinste bellende Hund treibt große Angst in ihre Augen.
(6) [indirekte Charakterisierung]
Die gelbe Wunderbohne treibt den Umweltschützern in Brasilien besonders viele Sorgenfalten auf die Stirn. Nach einem jüngsten Bericht der Nichtregierungsorganisation Reporter Brasil wuchs im Norden Brasiliens die Gesamtfläche der Sojaplantagen 2007/08 um 20 Prozent im Vergleich zur vorherigen Saison. (dpa, 08.05.2008; Dank Nahrungskrise vernichten Soja und Vieh den Urwald noch schneller)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

      SK sub mit obl. Korrelat es (stellungsbed.)

           dass-S

(7)
Dass sie dann trotzdem noch etwas wollen zu müssen glaubt, dass es ihr aufgegeben sein soll, ihren Mann zu vernichten, treibt ihr ein unsagbares Erstaunen ins müde Gesicht. (nach Frankfurter Allgemeine, 24.11.2001; Dessert der Menschenfresser Liebesleibspeise)
(8)
Es treibt mir jetzt noch die Zornesröte ins Gesicht, dass es in unserer (noch) christlich geprägten Stadt keine Selbstverständlichkeit mehr ist, die Geschäfte so lange geschlossen zu halten bis die Prozession vorüber gezogen ist. (Rhein-Zeitung, 27.05.2008; "Ein beschämendes Ereignis")
(9)
Ihr treibt es noch eine Stunde danach die Tränen in die Augen, dass die Feuerwehr den Löschbetrieb ungefragt aufnahm.(nach Nürnberger Nachrichten, 23.06.2003; Die 15-jährige Natacha)

           Inf-S mit zu:

(10)
Es treibt der Hamburgerin die Tränen in die Augen, nun zu erfahren, dass sie das Luxusleben einer Betrüger-Clique finanziert hat. (Hamburger Morgenpost, 31.01.2006, S. 11)
(11)
Den vielen Fans treibt es die Zornesröte ins Gesicht nun endgültig zu wissen, dass der traditions- und erfolgreiche Eishockeyverein Feldkirch in ein tiefes Loch gefallen ist. (Vorarlberger Nachrichten, 17.06.2000, S. C12)

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

K adv : Ort (direktivisch)

      auf +Akk/ in +Akk: Zielort

(12)
Die hohe Temperatur im Saal und die hitzige Rede treiben ihm Schweißperlen aufs Gesicht. (Nürnberger Zeitung, 02.06.2008, S. 3)
(13)
Sie ist Mitte 30, geschieden, Zahnärztin, fährt Autorennen und erzählt Witze, die ihrer Mutter die Schamesröte ins Gesicht treiben. (die tageszeitung, 22.09.2008, S. 17)

Passivkonstruktionen

Werden-Passiv

werden:
(14)
So manch einem könnte bei den Geschichten und Liedern die Schamesröte ins Gesicht getrieben worden sein, was aber immer folgte, war herzhaftes Lachen aus den Zuschauerreihen. (Niederösterreichische Nachrichten, 30.09.2008, S. 54)

Anmerkungen

Pertinenzdativ ist häufig:  

(15)
Schon allein der Gedanke an Zahnarztstuhl und Bohrer treibt vielen den kalten Schweiß auf die Stirn. (Rhein-Zeitung, 19.11.2005; Krankhafte Angst vorm Zahnarzt)

Sehr häufig wird statt eines dass-S ein wenn-S oder ein als-S verwendet:

(16)
Mir treibt es die absolute Zornesröte ins Gesicht, wenn ich lese, dass der Ratiopharm-Eigner Adolf Merckle so nebenbei mal eine Milliarde Euro auf fallende Kurse der VW-Aktie verzockt haben soll. (Braunschweiger Zeitung, 19.11.2008; Spekulation bereitet Kopfschmerzen)
(17)
Immerhin trieb es Vater Eddy die Tränen in die Augen, als der Filius in der Spitzengruppe die letzte Runde anging. (Frankfurter Allgemeine, 1993)