waschen (Lesart 5)

Strukturbeispiel

[ugs] jemand wäscht etwas

Im Sinne von

jemand legalisiert etwas illegal Erworbenes durch Manipulation oder macht etwas Belastendes durch Manipulation unbedenklich

Satzbauplan

K _sub , K _akk

Beispiele

(1)	SKD-Juristen können ihre Akten „waschen“. (Frankfurter Rundschau, 19.06.1990, S. 4)

(2)	Eine New Yorker Bank soll Gelder der russischen Mafia gewaschen haben. (Zürcher Tagesanzeiger, 27.08.1999, S. 3)

(3)

Die Banden sollen mit Schwarzgeld in Spanien Grundstücke, Villen, Restaurant-Ketten, Kneipen und Luxuslimousinen erworben haben. Auf diese Weise hätten sie Gelder gewaschen, die aus kriminellen Aktivitäten in Georgien und anderen Ländern der früheren Sowjetunion stammten. (Mannheimer Morgen, 21.06.2005)

(4)	Die aus der Gegend von Sankt Petersburg stammende Mafia soll im Jahr Dutzende Millionen Euro Schwarzgeld gewaschen haben. (dpa, 13.06.2008; Große Polizeirazzia in Spanien)

Belegungsregeln

• K _sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

• K _akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

Passivkonstruktionen

Werden-, Sein-Passiv

werden:

(5)	Wie es anders viel einfacher geht, haben die ach so strengen Amerikaner bei ihrer Bank of New York erlebt, über die gigantische Beträge der russischen Mafia "gewaschen" wurden. (Neue Kronen-Zeitung, 26.01.2000, S. 4: )

sein:

(6)	Heute werden Gelder hinterlegt, die schon zweimal gewaschen sind und sich bereits im Bankenkreislauf befinden. Es ist daher sehr schwierig geworden, verdächtige Überweisungen zu identifizieren. (Frankfurter Rundschau, 28.08.1999, S. 7)

Anmerkungen

• Häufig wird mit einer statischen bzw. direktivischen Ortsbestimmung [ in +Dat/ über +Akk/...] indirekt auf die Art und Weise der Geldwäsche Bezug genommen:

(7)	Ziel sei die Bekämpfung der finanziellen Verstrickungen der Mafia, die ihr Geld in legalen Geschäften wasche und somit das ganze Wirtschaftssystem verseuche. (Die Südostschweiz, 23.10.2008; Neue Spannungen)

(8)

Die Untersuchungsbehörden gingen davon aus, dass die Beschuldigten während Jahren mehrere Milliarden Franken - darunter Gelder aus dem Drogen- und Waffenhandel - der Mafia entgegennahmen, diese über Bankkonten wuschen und in den internationalen Zigarettenschmuggel investierten. (nach St. Galler Tagblatt, 28.11.2007, S. 8)

(9)	Es gebe Hinweise dafür, dass die Mafia versuche, unehrlich erworbenes Kapital in kleine und mittlere Schweizer Unternehmen einzuschleusen, um es auf dem Umweg über betriebliche Pensionskassen zu "waschen". (nach Salzburger Nachrichten, 28.10.1991; "Geldwäsche")

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