Wörterbuch zur Verbvalenz









ziehen II (Lesart 15)

Strukturbeispiel

jemand/etwas zieht jemanden irgendwohin

Im Sinne von

jemand/etwas erweckt in jemandem das starke Bedürfnis, sich irgendwohin zu ihm zu begeben

Satzbauplan

K sub , K akk , K adv

Beispiele

(1)
Wasser, Wälder und Wärme sowie die gute Verkehrslage zogen bereits den Menschen der Urzeit unwiderstehlich in diese Landschaft. (nach Pörtner, S. 119)
(2)
Wer oder was zieht dich dorthin?
(3)
Die warmen Sommernächte haben über das vergangene Wochenende Viele ins Freie gezogen. (St. Galler Tagblatt, 08.06.1998; FDP-Kandidatin macht das Rennen)

Belegungsregeln

K sub : NP im Nom/ProP im Nom/GWS

K akk : NP im Akk/ProP im Akk/GWS

K adv : Ort (direktivisch)

      AdvP/ in +Akk/ zu +Dat/...: Zielort

(4)
Was ihn dahin zog, war die Hoffnung auf besseres Leben in den Staaten.
(5)
Auch wegen des schönen Wetters, das die Menschen scharenweise in die Innenstadt ziehe, sei es für eine erste Bilanz noch zu früh. (Braunschweiger Zeitung, 21.04.2007)
(6)
Die Hitze an diesem Wochenende zog viele Menschen zum Wasser.

Passivkonstruktionen

kein Passiv möglich

Anmerkungen

ziehen wird auch in vielen idiomatischen Wendungen verwendet, wie z.B.
sich ( geschickt) aus der Affäre ziehen i.S.v. 'sich (geschickt) ohne Schaden zu nehmen aus einer unangenehmen Situation befreien'.